
Nvidia Aktie: Abstand nehmen?
07.06.2025 | 16:14
Nvidia schwebt auf einer Welle des Erfolgs, getragen vom Boom der künstlichen Intelligenz und erreichte kurzzeitig sogar den Thron des wertvollsten Unternehmens der Welt. Doch nun wirft ein milliardenschwerer Dämpfer durch US-Exportbeschränkungen nach China einen Schatten auf die glänzende Fassade. Steht der KI-Gigant vor einer ernsten Prüfung?
Kurzzeitig an der Weltspitze
Erst Anfang dieser Woche hatte der Chip-Gigant kurzzeitig Microsoft als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst, beide Konzerne bewegten sich um eine Marktkapitalisierung von rund 3,5 Billionen US-Dollar. Die Zahlen zum ersten Quartal des Fiskaljahres 2026, die Ende Mai vorgelegt wurden, sprechen eine klare Sprache: Der Umsatz explodierte um 69 Prozent auf 44,1 Milliarden US-Dollar. Getrieben wurde dieses Wachstum vor allem vom Datacenter-Geschäft, das allein 39,1 Milliarden US-Dollar beisteuerte – ein Plus von 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Gaming-Sparte legte mit einem Umsatz von 3,8 Milliarden US-Dollar und einem Zuwachs von 42 Prozent kräftig zu. Der Ausblick auf das zweite Quartal mit prognostizierten 45 Milliarden Dollar Umsatz scheint diesen Trend zu bestätigen.
KI-Boom als unaufhaltsamer Motor?
Hinter dem beeindruckenden Lauf stehen technologische Innovationen und eine scheinbar unstillbare Nachfrage. Die Blackwell-Architektur des Unternehmens erweist sich als Verkaufsschlager und machte im ersten Fiskalquartal bereits rund 70 Prozent der Compute-Umsätze aus. Die Produktion der noch leistungsfähigeren Blackwell Ultra-Chips soll im zweiten Quartal anlaufen, mit einer deutlichen Volumensteigerung in der zweiten Jahreshälfte. Auch die nächste Chip-Generation namens Rubin/Feynman ist laut Unternehmensangaben im Zeitplan.
CEO Jensen Huang betonte unlängst die robuste Nachfrage nach den Chips des Unternehmens, insbesondere für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Einige Marktbeobachter prognostizieren, dass der Markt für KI-Infrastruktur bis 2028 die Marke von einer Billion US-Dollar jährlich überschreiten könnte. Die Chancen für Nvidia im Datacenter-Segment werden entsprechend als substanziell eingeschätzt, mit aktuellen Schätzungen zwischen 250 und 350 Milliarden US-Dollar, gestützt durch eine bestehende Auftragspipeline von rund 175 Milliarden US-Dollar.
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Der China-Dämpfer: Milliarden-Belastung
Doch geopolitische Faktoren, konkret die US-Exportregularien bezüglich China, üben derzeit spürbaren Einfluss auf Nvidias Geschäfte aus. Die aktuellen US-Beschränkungen erfordern eine Lizenz für den Export von Nvidias H20-Chip in den chinesischen Markt. Diese Maßnahme, die am 9. April 2025 in Kraft trat, hatte bereits im ersten Quartal des Fiskaljahres 2026 eine Belastung von 4,5 Milliarden US-Dollar zur Folge. Diese Summe resultierte aus überschüssigen H20-Lagerbeständen und Kaufverpflichtungen.
Die Reaktion der Märkte auf diese Entwicklung fiel negativ aus. Nvidias Ausblick für das zweite Quartal des Fiskaljahres 2026 beinhaltet eine geschätzte Reduzierung der H20-Umsätze um satte 8,0 Milliarden US-Dollar – eine direkte Folge dieser Exportlimitierungen.
Trotz dieser Gegenwinde deuten einige Analysten an, dass das China-bezogene Risiko in Nvidias Datacenter-Prognosen nach diesen Anpassungen bei den H20-Exporten nun eingepreist sei. Die Fähigkeit des Unternehmens, diese Beschränkungen zu navigieren und gleichzeitig das Gesamtwachstum aufrechtzuerhalten, wird nun genauestens beobachtet. Etwas Zuversicht verbreitet die Investmentbank Morningstar, die kürzlich ihre Fair-Value-Einschätzung für Nvidia von 125 auf 140 US-Dollar anhob. Als Begründung nannten die Analysten eine schneller als erwartete Expansion bei Angebot und Umsatz von Nvidias Blackwell-Produkten.
Die entscheidende Frage wird nun sein, ob Nvidias Innovationskraft und die schiere Größe des KI-Marktes ausreichen, um die politischen Hürden zu überwinden und den Wachstumskurs fortzusetzen. Die kommenden Quartalszahlen dürften also mit besonderer Spannung erwartet werden.
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