
Intel Aktie: Stürmische Zeiten?
15.06.2025 | 04:20
Intel steht am Scheideweg. Seit März 2025 versucht der neue CEO Lip-Bu Tan, den strauchelnden Chip-Giganten mit einer aggressiven Rosskur wieder auf Kurs zu bringen. Doch während intern umstrukturiert wird, wächst der Druck durch Wettbewerber und die finanzielle Lage bleibt angespannt. Kann dieser Kraftakt gelingen oder verliert der einstige Branchenprimus weiter an Boden?
Der Kahlschlag: Tausende Stellen weg, neue Strategie
Die neue Führungsetage bei Intel greift hart durch. Im Fokus stehen massive Kostensenkungen, darunter ein Abbau von 20 Prozent der weltweiten Belegschaft, um die operativen Kosten zu drücken. Erst diese Woche sickerte eine interne Nachricht durch, die eine Restrukturierung innerhalb der wichtigen Fertigungssparte Intel Foundry ankündigt. Der Fokus soll künftig stärker auf Ingenieurs- und Technikrollen liegen, was vermutlich zu Lasten des mittleren Managements geht. Die erste Welle dieser Entlassungen soll bereits Ende dieses Monats abgeschlossen sein, weitere könnten folgen.
Parallel dazu prüft Intel strategische Anpassungen. Berichten zufolge wurde um den 20. Mai 2025 aktiv ein möglicher Verkauf der Sparte Networking and Edge (NEX) ausgelotet. Dies passt ins Bild, nicht zum Kerngeschäft zählende Bereiche zu Geld zu machen, ähnlich wie zuvor beim Verkauf von Anteilen am FPGA-Geschäft Altera. Große Hoffnungen setzt das Management auf die eigene Auftragsfertigung, Intel Foundry Services (IFS), die bis 2027 die Gewinnschwelle erreichen soll.
Finanzielle Zerreißprobe: Zahlen zwischen Hoffnung und Bangen
Die finanzielle Situation bleibt eine Herausforderung. Nach einem Nettoverlust im Gesamtjahr 2024 meldete Intel für das erste Quartal 2025 einen Umsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar. Dieser stagnierte zwar im Jahresvergleich, lag aber leicht über den Markterwartungen. Die Gewinnmargen stehen jedoch weiterhin unter erheblichem Druck. Während das Geschäft mit Prozessoren für Endkunden (Client Computing Group) schrumpfte, zeigten die Sparten für Rechenzentren und Künstliche Intelligenz (DCAI) sowie die Intel Foundry Zuwächse – letztere vor allem durch interne Lieferungen und Nachfrage nach fortschrittlichen Verpackungstechnologien. Trotzdem verbuchte die Foundry-Sparte im ersten Quartal einen deutlichen operativen Verlust, bedingt durch strukturelle Kosten und Anlaufaufwendungen für den wichtigen Intel 18A Prozessknoten.
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Für das laufende zweite Quartal 2025 prognostiziert Intel einen Umsatz zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden US-Dollar und einen Non-GAAP-Gewinn pro Aktie von null. Das Management warnte zudem, dass einige positive Effekte im ersten Quartal auf vorgezogene Bestellungen von Kunden aufgrund drohender Zölle zurückzuführen sein könnten, was eine zugrundeliegende Nachfrageschwäche verschleiern könnte. Die Talfahrt der Aktie, die binnen zwölf Monaten rund 38 Prozent an Wert verlor, unterstreicht die Sorgen der Investoren. Für 2025 wurde das Ziel für die operativen Kosten (Non-GAAP) auf rund 17 Milliarden US-Dollar gesenkt, für 2026 werden 16 Milliarden US-Dollar angestrebt. Auch die Prognose für die Bruttoinvestitionen für 2025 wurde reduziert.
Brutaler Konkurrenzkampf: Intel unter Druck
Der Wettbewerb in der Halbleiterindustrie ist gnadenlos. Intels Marktanteil bei CPUs fiel im ersten Quartal 2025 Berichten zufolge auf den niedrigsten Stand seit 2002, während Konkurrenten wie Arm Holdings zulegen konnten. Insbesondere in den Zukunftsfeldern Künstliche Intelligenz und bei der Auftragsfertigung sieht sich Intel starker Konkurrenz durch NVIDIA und AMD ausgesetzt. Immerhin: Beim Umsatz lag Intel im ersten Quartal 2025 noch vor AMD.
Investoren in Lauerstellung: Gelingt der Turnaround?
Große institutionelle Investoren, die rund 64,5 Prozent der Anteile halten, scheinen die Entwicklung abzuwarten. Die Finanzmärkte befinden sich in einer "Wait-and-see"-Haltung. Entscheidend für die Zukunft und einen möglichen Turnaround dürfte der Erfolg des 18A-Fertigungsprozesses sein, dessen Massenproduktion für die zweite Hälfte des Jahres 2025 geplant ist. Anhaltende Risiken, wie Verzögerungen beim Bau neuer Fabriken, beispielsweise der Fab 20 in Ohio, bleiben jedoch bestehen. Die kommenden Monate dürften somit entscheidend dafür sein, ob Intel die Wende schafft.
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