Der Energieriese Chevron steht vor einer schwierigen Balanceakt: Während das Unternehmen tausende Stellen streicht, um Kosten zu senken, investiert es gleichzeitig massiv in neue Projekte. Kann der Ölmulti diese Zwickmühle meistern?

Radikaler Sparkurs

Chevron geht mit harter Hand vor – allein im Permian-Becken wurden 800 Jobs gestrichen. Insgesamt plant der Konzern, seine Belegschaft um bis zu 20% zu verkleinern. Hintergrund ist der Druck, in einem volatilen Ölpreisumfeld die Profitabilität zu sichern. Doch die drastischen Maßnahmen werfen Fragen auf: Wird Chevron zu stark am falschen Ende sparen?

Finanzielle Schieflage

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen die Herausforderungen:

  • Gewinneinbruch um 36% auf 3,5 Mrd. US-Dollar
  • Umsatzrückgang auf 47,6 Mrd. Dollar
  • Trotzdem: 6,9 Mrd. Dollar an Aktionäre ausgeschüttet

Besonders brisant: Während die Dividendenrendite bei attraktiven 5% liegt, steigen gleichzeitig die Schulden – ein klassisches Warnsignal für Investoren.

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Lichtblicke am Horizont

Doch Chevron setzt nicht nur aufs Sparen. Mit dem Ballymore-Projekt im Golf von Mexiko startete der Konzern eine neue Offshore-Förderanlage. Und ein überraschender Pivot: Chevron will künftig US-Rechenzentren mit Erdgas versorgen und springt damit auf den KI-Boom auf.

Öko-Image unter der Lupe

Passend zum heutigen Weltumwelttag betont Chevron Nigeria sein Engagement gegen Plastikmüll. Doch wie ernst meint es der Konzern wirklich mit seiner ESG-Strategie? Die gleichzeitigen Investitionen in traditionelle Ölprojekte lassen Zweifel aufkommen.

Die Aktie, die seit Jahresanfang bereits über 15% verloren hat, spiegelt diese Zerrissenheit wider. Bleibt Chevron in der Abwärtsspirale – oder gelingt dem Energieriesen das Comeback? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.

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