Der Versicherungsriese Allianz liebäugelt offenbar mit einer strategischen Übernahme im Asset-Management, doch gleichzeitig treten Analysten auf die Bremse. Zündet der Konzern jetzt den Expansionsturbo oder droht nach starker Performance eine Konsolidierung?

Expansion im Visier: Greift die Allianz zu?

Hinter den Kulissen brodelt die Gerüchteküche: Die Allianz prüft anscheinend die Übernahme des dänischen Kreditspezialisten Capital Four. Ein solcher Deal wäre ein klarer Vorstoß, um das eigene Asset-Management im boomenden Segment der Private Markets, insbesondere im Kreditmanagement, deutlich auszubauen. Dieses Feld verspricht höhere Erträge durch Spezialisierung – ein verlockender Gedanke für den Münchner Finanzkonzern.

Parallel dazu justiert die Allianz ihre Strategie im Glasfasergeschäft. Statt primär neue Haushalte anzuschließen, soll der Fokus künftig stärker auf der Vermarktung bereits bestehender Anschlüsse liegen. Dies könnte auf eine Konzentration auf profitablere Aktivitäten hindeuten.

Analysten treten auf die Bremse: Ist die Luft raus?

Trotz der potenziellen Wachstumschancen durch eine Übernahme zeigen sich einige Analystenhäuser zurückhaltend. So hat Deutsche Bank Research die Aktie von "Buy" auf "Hold" zurückgestuft, auch wenn das Kursziel unverändert blieb. Die Begründung: Das Aufwärtspotenzial sei im Vergleich zu anderen Branchenwerten begrenzt. HSBC schlägt in eine ähnliche Kerbe und rät ebenfalls zur Vorsicht.

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Doch nicht alle sehen schwarz. Die Privatbank Berenberg beispielsweise hat ihr Kursziel für die Allianz-Papiere sogar angehoben und sieht weiterhin Potenzial. Wem sollen Anleger nun glauben? Diese divergierenden Einschätzungen spiegeln die aktuelle Gemengelage wider.

Zwischen Licht und Schatten: Was bewegt die Aktie noch?

Neben den großen strategischen Fragen gibt es weitere Faktoren, die für Bewegung sorgen:

  • Aktienrückkauf: Im ersten Quartal 2025 kaufte die Allianz eigene Aktien im Wert von 0,1 Milliarden Euro zurück – Teil eines bis zu 2 Milliarden Euro schweren Programms. Ein Zeichen des Vertrauens in die eigene Stärke?
  • Wirtschaftliche Signale: Die Tochtergesellschaft Allianz Trade warnt vor steigenden Firmenpleiten in Deutschland, was das wichtige Kreditversicherungsgeschäft belasten könnte.
  • Attraktive Bewertung? Gleichzeitig erscheint die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwas über 12 und einer Dividendenrendite von über 4 Prozent für manche Investoren attraktiv, gestützt durch solide Quartalszahlen mit deutlichem Umsatzanstieg.

Dieses gemischte Bild zeigt sich auch im Kursverlauf. Zwar notierte die Aktie am Freitag zum Schlusskurs von 354,90 Euro und kann seit Jahresbeginn ein beachtliches Plus von fast 20 Prozent vorweisen. Doch seit dem Erreichen des 52-Wochen-Hochs bei 377,20 Euro Anfang Mai hat der Wind etwas gedreht, der Kurs gab seitdem leicht nach. Ein kürzlich aufgetretenes negatives technisches Chartsignal, das Kreuzen der GD 38 nach unten, unterstreicht die kurzfristige Unsicherheit. Die kommenden Wochen dürften spannend werden und zeigen, ob die strategischen Initiativen neue Impulse für die Allianz-Aktie setzen können.

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