Der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine überrascht mit einer Dividendenkürzung, obwohl die Aktie seit Jahresbeginn eine beachtliche Rally hingelegt hat. Ein Widerspruch auf den ersten Blick? Die jüngsten Geschäftszahlen für 2024/25 offenbaren ein Unternehmen im Spagat zwischen einem rauen Marktwind und notwendigen strategischen Weichenstellungen.

Ernüchternde Bilanz: Gegenwind für den Stahlriesen

Die Voestalpine musste im abgelaufenen Geschäftsjahr Federn lassen. Der Umsatz sank auf 15,7 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis (EBITDA) ging auf 1,3 Milliarden Euro zurück, nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Verantwortlich dafür ist eine spürbar schwächere Nachfrage in wichtigen Industriesegmenten sowie Kosten für unumgängliche Restrukturierungen. Insbesondere die Konsumgüter- und Maschinenbauindustrie hielten sich mit Bestellungen zurück, und auch der Energiesektor zeigte im Jahresverlauf eine nachlassende Dynamik.

Sparten-Spagat: Wo Licht und Schatten liegen

Doch nicht alle Bereiche des Konzerns litten gleichermaßen. Während die Sparten Bahninfrastruktur und Luftfahrt eine erfreulich positive Entwicklung zeigten, blieben andere Segmente Sorgenkinder. Die Nachfrage der Automobilindustrie nach Produkten der Steel Division war zwar stabil, doch gerade die deutschen Standorte der Automotive Components kämpften mit einer geringen Auslastung. Dies zwang das Management zu einem umfassenden Reorganisationsprogramm, das auch die High Performance Metals Division betraf.

Konzernumbau: Voestalpine zieht die Schrauben an

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Angesichts der Herausforderungen hat die Konzernführung tiefgreifende Maßnahmen eingeleitet. Neben den bereits erwähnten Reorganisationsprogrammen wurde auch die Zahl der Beschäftigten um 3,7 % auf rund 49.700 reduziert. Gleichzeitig hält das Unternehmen an seinen langfristigen strategischen Zielen fest:

  • Die Investitionen in das ambitionierte Dekarbonisierungsprogramm "greentec steel" laufen planmäßig. Rund ein Drittel der Gesamtinvestitionssumme von 1,5 Milliarden Euro ist bereits geflossen.
  • Trotz des schwierigen Umfelds konnte ein solider Free Cashflow von 309 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

Die Konsequenz aus der angespannten Ertragslage und als Vorsichtsmaßnahme für die Zukunft: Der Hauptversammlung wird nun eine Dividende von nur noch 0,60 Euro je Aktie vorgeschlagen, nach 0,70 Euro im Vorjahr.

Ausblick mit Fragezeichen: Hoffnungsschimmer oder trügerische Ruhe?

Was bedeutet das nun für die Zukunft? Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 stellt Voestalpine ein EBITDA zwischen 1,4 Milliarden und 1,55 Milliarden Euro in Aussicht – eine leichte Verbesserung. Das Marktumfeld dürfte jedoch vorerst herausfordernd bleiben.Die Dividendenkürzung ist ein Dämpfer, doch die Kursentwicklung der Aktie seit Anfang des Jahres erzählt eine andere Geschichte: Ein Plus von beeindruckenden 29,52 % steht zu Buche. Aktuell notiert das Papier bei 23,56 Euro und hat sich damit deutlich vom 52-Wochen-Tief bei 17,06 Euro entfernt, das noch im Januar markiert wurde. Ist dies ein Zeichen, dass Anleger die Talsohle bereits als durchschritten ansehen und auf die Wirkung der eingeleiteten Maßnahmen setzen? Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Stahlkonzern den Spagat zwischen Restrukturierung und Wachstum erfolgreich meistern kann.

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