War das der Canossagang des Tech-Moguls? Elon Musk, Chef von Tesla, hat nach einem öffentlichen Schlagabtausch mit US-Präsident Donald Trump überraschend den Rückzug angetreten. "Ich bedauere einige meiner Posts über Präsident @realDonaldTrump letzte Woche. Sie gingen zu weit", verkündete Musk kleinlaut über seine Plattform X. Ein ungewohnter Tonfall für den sonst so streitbaren Milliardär. Doch was steckt hinter dieser plötzlichen Einsicht und – viel wichtiger – was bedeutet das für die gebeutelte Tesla-Aktie?

Ein Streit eskaliert: Von Steuergesetzen zu persönlichen Fehden

Der Zoff hatte sich über Tage hochgeschaukelt. Auslöser war Musks scharfe Kritik an Trumps neuem Steuer- und Ausgabengesetz, das er als "widerliche Abscheulichkeit" bezeichnete. Die Auseinandersetzung wurde schnell persönlich. Musk, der Trumps Wahlkampf einst mit über 250 Millionen Dollar unterstützt hatte, drohte sogar mit der Gründung einer eigenen Partei und legte einen Amtsenthebungsverfahren gegen Trump nahe. Einige dieser brisanten Posts wurden später gelöscht.

Trump schoss erwartungsgemäß scharf zurück, nannte Musk "verrückt" und stellte öffentlich die Streichung von Regierungsaufträgen und Subventionen für dessen Firmen wie Tesla und SpaceX in den Raum. Sogar Musks Andeutungen, Trumps Name fände sich in unveröffentlichten Epstein-Akten, sorgten für Aufsehen. Der Streit drohte, zu einer ernsten Belastung für Musks Firmenimperium zu werden, das stark von Regierungsentscheidungen abhängig ist – man denke nur an die Zulassung für Robotaxis oder Aufträge für SpaceX.

Der Druck der Märkte und die Folgen für Tesla

Die Börse reagierte nervös auf den Zwist der Alphatiere. Die Tesla-Aktie geriet massiv unter Druck und verlor zeitweise deutlich an Wert. Der Aktienkurs des E-Autobauers war vor der Entschuldigung auf Talfahrt gegangen. Obwohl sich das Papier nach Musks mea culpa kurzzeitig erholte und am Mittwoch zeitweise um bis zu 2,9 Prozent auf 335,50 US-Dollar zulegte, schmolz das Plus rasch dahin. Am Ende des Handelstages stand nur noch ein magerer Gewinn von 0,1 Prozent bei rund 326 Dollar zu Buche.

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Trotz einer Erholung von bis zu 23 Prozent von ihrem jüngsten Tiefpunkt, gelang es der Aktie nicht, die wichtige 21-Tage-Linie bei rund 336 Dollar zu überwinden – ein viel beachteter Indikator für den kurzfristigen Trend. Der Börsenwert, der im Zuge des Disputs bis auf rund 900 Milliarden Dollar gefallen war, kletterte zwar wieder über die Marke von einer Billion Dollar. Dennoch: Tesla gehört damit formal nicht mehr zu den "Glorreichen Sieben", den wertvollsten US-Unternehmen. Der Halbleiterkonzern Broadcom hat sich mit einer Marktkapitalisierung von über 1,15 Billionen Dollar vorbeigeschoben.

Was steckt hinter Musks plötzlicher Demut?

Warum also der plötzliche Sinneswandel? Berichten zufolge sollen hochrangige Regierungsvertreter, darunter Vizepräsident JD Vance und Trumps Krypto-Beauftragter David Sacks, intensiv auf Musk eingewirkt haben, um die Wogen zu glätten. Der finanzielle Druck dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Tesla hat ohnehin mit Gegenwind zu kämpfen: Die Verkäufe sind in wichtigen Märkten rückläufig, auch wegen Musks polarisierender politischer Äußerungen. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits rund 19 Prozent an Wert verloren, was einem Schwund von etwa 300 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung entspricht.

Hinzu kommen drohende Belastungen wie eine geplante jährliche Gebühr von 250 bis 500 Dollar für Elektroautos in den USA und das mögliche Ende der lukrativen Steuergutschrift von 7.500 Dollar für neue E-Fahrzeuge. Trump selbst kündigte zudem an, Resolutionen zu unterzeichnen, die Kaliforniens strenge EV-Verkaufsmandate blockieren sollen. All das summiert sich zu einem giftigen Cocktail für Tesla, der stark auf das Gelingen der Wende zum autonomen Fahren und den Start seines Robotaxi-Dienstes, angekündigt für den 22. Juni, angewiesen ist.

Ob Musks Entschuldigung nun eine echte Versöhnung einleitet oder nur taktische Schadensbegrenzung darstellt, bleibt abzuwarten. Für Tesla-Anleger dürften die kommenden Wochen und Monate jedenfalls alles andere als langweilig werden. Die Frage ist: Hat Musk mit seinem Rückzieher die Kurve gekriegt oder nur eine kurze Atempause erkauft?

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