
Palantir: Profiteur der zunehmenden Datenvernetzung?
12.06.2025 | 22:34
Als Folge einer jüngsten Executive Orders des US-Präsidenten Trump soll in den Vereinigten Staaten der Datenaustausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden verbessert werden. Dabei könnte anstelle langwieriger Prozesse durch einen möglichen Einsatz der Software Foundry von Palantir in den Vereinigten Staaten Daten zwischen den verschiedenen staatlichen Stellen geteilt werden. Außerdem ist in Deutschland der Einsatz von Palantir-Software zur Erleichterung der Polizeiarbeit im Gespräch. Während drei Bundesländer bereits die Software einsetzen, hat der Bundesrat einen Vorschlag zur bundesweiten Datenvernetzung gemacht, der eine mögliche bundesweite Nutzung des Datensystems zur Folge haben könnte. In den Schlagzeilen ist außerdem ein neuer Großauftrag, den Palantir sich für ein KI-gestütztes System bei der US-Armee sichern konnte.
Um die Digitalisierung voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen US-Behörden zu verbessern, soll der behördliche Datenaustausch optimiert werden. Ziel der Initiative ist die Vermeidung von Dateninseln, bei denen wichtige Informationen bei einer staatlichen Stelle liegen und andere Behörden keinen Zugriff darauf haben. Hierzu wurde jüngst von US-Präsident Donald Trump ein Executive Order eingeführt, der die stärkere Vernetzung behördlicher Datensysteme vorschreibt.
Obwohl die Datenplattform Foundry bisher kein offizieller Teil der Initiative ist, soll sie laut der New York Times eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung spielen. Die Plattform ermöglicht es, Daten aus verschiedenen Quellen in einer zentralen Umgebung zusammenzuführen und den Zugriff für autorisierte Behörden zu vereinfachen. Dadurch könnten langwierige Prozesse und Kommunikationswege künftig vermieden werden. Ob die Entscheidung jedoch final auf Foundry fallen wird oder ob andere Systeme bevorzugt werden, bleibt abzuwarten.
Auch in Deutschland Einsatz von Palantir Software bei Behörden geplant
Auch in Deutschland ist der Einsatz von Palantir-Software Gegenstand kontroverser Diskussionen. So forderte der Bundesrat laut Informationen der Tagesschau am 21.03.2025 den Einsatz einer bundesweiten Datenanalyseplattform für die Polizei. Obwohl dabei kein spezifischer Anbieter genannt wurde, wird Palantir in den Medien als möglicher Kandidat diskutiert. In den Bundesländern Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen kommt Palantir bereits zum Einsatz. Die Software kann anhand von Daten mögliche Zusammenhänge aufdecken und somit den Beamten die Arbeit erleichtern. Kritiker warnen vor einer zu starken Abhängigkeit von US-Technologie und fordern eine europäische Lösung.
KI-Systeme bei der US-Armee gefragt
Insbesondere auf künstlicher Intelligenz basierende Technologien sind beim amerikanischen Verteidigungsministerium gefragt. So hat Palantir laut der Defense Daily einen 795 Millionen US-Dollar schweren Auftrag für seine KI-Anwendung Maven Smart System erhalten. Das Maven Smart System ist ein KI-gestütztes Analyse- und Erkennungssystem, das für die militärische Anwendung entwickelt wurde und ermöglicht Waffensysteme in Einsatzgebieten schnell zu erkennen und unterstützt so die Entscheidungsfindung. Mittels KI können große Datenmengen effizient analysiert und Informationen nahezu in Echtzeit bereitgestellt werden. Ziel ist es, verschiedene Datenströme und Plattformen zu verbinden und somit ein einheitliches Netzwerk zu schaffen. Auch andere Länder im NATO-Verbund könnten in Zukunft die neue Technik einsetzen.
Wie könnte es für Palantir weitergehen?
Von dem aktuellen KI-Boom und staatlichen Digitalisierungsinitiativen könnte Palantir durch seine Lösungen für Datenvernetzung profitieren. Dabei könnte die Plattform Foundry einen wesentlichen Baustein in der Integration und Vernetzung von Daten öffentlicher Einrichtungen und Behörden darstellen. Konkret könnte das Unternehmen vor allem von großen Regierungsaufträgen profitieren und einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung einer vernetzten Welt leisten. Kritiker hingegen sehen die neuartigen Lösungen als eine Gefahr für den Datenschutz und fürchten Überwachungsmaßnahmen. Klar sollte aber sein, dass die Entwicklung weiterhin spannend bleiben wird.
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