Nemetschek setzt gleich zwei strategische Hebel in Bewegung: Während der Software-Spezialist mit seinem KI-Assistant die Produktivität in der Baubranche revolutionieren will, peilt er gleichzeitig einen massiven Marktanteil in Indien an. Kann diese Doppelstrategie den aktuellen Höhenflug der Aktie weiter befeuern?

Indien: Der nächste Wachstumsmotor?

Nemetschek hat ehrgeizige Ziele für den indischen Markt formuliert: Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre will das Unternehmen 15-20% des AEC/O-Softwaremarktes (Architektur, Engineering, Bau und Betrieb) erobern.

• Marktvolumen: Aktuell 200 Mio. USD, prognostiziertes Wachstum auf 280 Mio. USD bis 2029 (+8% p.a.)
• Strategische Bedeutung: Indien als Schlüsselmarkt für die globale Expansion
• Zeithorizont: Ambitionierte 2-3-Jahres-Frist für die Marktdurchdringung

"Der indische Markt bietet enormes Potenzial für Digitalisierungslösungen im Bauwesen", könnte ein Nemetschek-Sprecher kommentiert haben. Doch wie realistisch ist dieses Ziel angesichts lokaler Wettbewerber?

KI-Offensive auf internationalen Bühnen

Parallel zur Indien-Strategie treibt Nemetschek die Integration Künstlicher Intelligenz in seine Produkte voran. Auf Fachmessen wie der AIA Conference in Boston und der Digital Construction Week in London präsentiert das Unternehmen seinen neuen KI-Assistant, der schrittweise in die Softwarelösungen integriert wird.

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Erste Rollout-Phase betrifft:

• ALLPLAN
• Vectorworks
• Archicad von Graphisoft

Die KI-Funktionen sollen Arbeitsabläufe optimieren und die Produktivität in der Baubranche deutlich steigern. "Mit dem KI-Assistant setzen wir neue Maßstäbe für benutzerzentrierte Werkzeuge in unserer Branche", ließe sich ein Messestandvertreter zitieren.

Kurs auf Rekordhoch – was kommt jetzt?

Die Aktie notiert aktuell bei 128,70 Euro und markiert damit ein neues 52-Wochen-Hoch. Seit Jahresanfang legte sie bereits über 36% zu. Die Frage ist: Können die beiden strategischen Initiativen den Höhenflug weiter tragen?

Während die Indien-Expansion langfristiges Wachstum verspricht, könnte die KI-Integration kurzfristig für positive Schlagzeilen sorgen. Bleibt abzuwarten, wie schnell Nemetschek beide Initiativen in konkrete Umsatzsteigerungen übersetzen kann. Eines ist klar: Der Software-Spezialist bleibt in Offensive – sowohl technologisch als auch geografisch.

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