
Mercedes-Benz Aktie: Notbremse für die E-Auto-Pläne?
06.06.2025 | 21:56
Der Stuttgarter Premiumhersteller tritt bei seiner ambitionierten Elektrostrategie auf die Bremse und gibt dem Verbrenner eine längere Zukunft. Angesichts ernüchternder Verkaufszahlen für Stromer und schwächerer Quartalsergebnisse stellt sich die drängende Frage: Ist das eine realistische Kurskorrektur oder der Anfang vom Ende der reinen E-Auto-Vision bei Mercedes-Benz?
Källenius' Strategie-Schwenk: Verbrenner länger am Leben
Konzernchef Ola Källenius hat die Marschroute für Mercedes-Benz neu justiert. Die Elektromobilität bleibt zwar das erklärte Fernziel, doch der Weg dorthin wird länger und steiniger als ursprünglich gedacht. Die Realität im Markt zwingt zu einem pragmatischeren Ansatz: Verbrennungsmotoren sollen nun bis weit in die 2030er-Jahre eine wichtige Rolle spielen. Mercedes-Benz wird also weiterhin parallel zur Entwicklung neuer E-Modelle auch in technologisch fortschrittliche Verbrenner investieren müssen. Diese Flexibilität soll helfen, auf weltweit unterschiedliche Kundenwünsche und regulatorische Vorgaben reagieren zu können.
Einhergehend mit dieser strategischen Anpassung plant Mercedes ab 2026 auch eine Rückbesinnung im Design. Klassische Stilelemente sollen wieder stärker in den Vordergrund rücken, und selbst die kommenden vollelektrischen Modelle sollen wieder etablierte Bezeichnungen wie C-, E- oder S-Klasse tragen. Eine klare Ansage zur Schärfung der Markenidentität.
Produktneuheiten treffen auf Elektro-Realität
An der Produktfront gibt es zwar Lichtblicke, doch die überstrahlen nicht alle Sorgen. Die S-Klasse erhielt kürzlich eine technische Auffrischung, während das äußere Erscheinungsbild und die Motorenpalette unverändert blieben. Viel Aufmerksamkeit erregte die Vorstellung des neuen, vollelektrischen Mercedes-Benz CLA EQ. Dieser soll den CO₂-Fußabdruck über die gesamte Wertschöpfungskette um bis zu 40 Prozent reduzieren – ein wichtiger Schritt, der durch CO₂-optimierte Materialien und Batteriezellen erreicht wird.
Doch reicht das, um die Elektrowende im Alleingang zu stemmen? Offenbar nicht. Das Unternehmen ringt sichtlich mit seiner Strom-Strategie. Der ursprüngliche Plan, ab 2030 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge zu verkaufen, ist bereits Geschichte. CEO Källenius selbst räumt ein, dass die Transformation Zeit brauche und die Marktdurchdringung von E-Autos langsamer verläuft als erhofft. Für Anleger ein deutliches Signal, dass der Weg zur reinen Elektromobilität noch mit vielen Hindernissen gepflastert ist.
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Düstere Zahlen und strategische Manöver
Die finanzielle Performance untermauert die angespannte Lage. Die am 30. April 2025 veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2025 zeigten einen Rückgang des Konzernumsatzes auf 33,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Ergebnis je Aktie lag niedriger. Für das Gesamtjahr 2025 erwarten Analysten einen Gewinn je Aktie von 7,36 EUR, während die Dividende für das laufende Jahr von 4,30 EUR (für 2024) auf geschätzte 3,20 EUR sinken könnte.Kein Wunder also, dass die Aktie unter Druck steht: Mit einem aktuellen Kurs von 51,38 € hat sie nicht nur seit Jahresanfang rund 3% verloren, sondern blickt auf ein Minus von fast 22% über die letzten zwölf Monate. Das Papier notiert damit auch deutlich unter seinem 52-Wochen-Hoch von 65,92 €.
Abseits des Kerngeschäfts Personenwagen ordnet Mercedes-Benz auch andere Bereiche neu: Das Lkw-Geschäft in Schweden wurde von Veho Oy Ab übernommen, was acht Standorte und rund 90 Mitarbeiter betrifft.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Duale Strategie: E-Mobilität als Ziel, aber Verbrenner bleiben länger relevant.
- Design-Rückbesinnung: Ab 2026 klassischere Elemente und bekannte Modellnamen für E-Autos.
- Neuer CLA EQ: Ehrgeizige CO₂-Reduktionsziele für das E-Modell.
- Elektro-Herausforderung: Ursprüngliche reine E-Auto-Ziele für 2030 revidiert.
- Finanzen: Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal 2025 rückläufig.
- LKW-Geschäft: Verkauf der schwedischen Sparte an Veho Oy Ab abgeschlossen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen greifen können. Besonders die nächsten Quartalszahlen, erwartet für den 30. Juli 2025, dürften Aufschluss darüber geben, ob Mercedes-Benz den schwierigen Spagat zwischen Tradition und Transformation erfolgreich meistern kann.
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