Der Medizintechnik-Pionier Intuitive Surgical steht derzeit im Spannungsfeld gegensätzlicher Signale: Während Führungskräfte des Unternehmens verstärkt Aktien abstoßen, heben Analysten ihre Bewertungen an. Was steckt hinter diesem Machtpoker – und welche Seite hat recht?

Insider reduzieren Beteiligungen

Auffällige Verkäufe werfen Fragen auf: Mark Brosius, Senior Vice President bei Intuitive Surgical, hat Anfang Juni gleich zweimal zugeschlagen. Am 4. Juni veräußerte er 215 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 552,07 Dollar, was seine direkte Beteiligung um 13,8% reduzierte. Nur zwei Tage zuvor hatte er bereits einen ähnlich großen Block zu 549,06 Dollar pro Stück abgestoßen. Insgesamt haben Insider in den letzten 90 Tagen bemerkenswert viele Anteile des Robotik-Spezialisten verkauft.

Analysten sehen trotzdem Potenzial

Während die Insider offenbar Gewinne mitnehmen, zeigen sich Research-Häuser optimistisch:

• Erste Group stufte die Aktie am 5. Juni von "Hold" auf "Buy" hoch und erwartet steigende Umsätze und Gewinne für 2025.
• BTIG Research bekräftigte im April ein Kursziel von 560 Dollar mit "Buy"-Rating.
• Selbst Piper Sandler, das sein Ziel von 670 auf 575 Dollar senkte, bleibt mit "Overweight" positiv eingestellt.

Der Konsens unter Analysten liegt aktuell bei "Moderate Buy" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 596,05 Dollar – ein deutliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau.

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Starke Zahlen trotz Tarif-Dämpfer

Die fundamentale Basis scheint solide: Das jüngste Quartal übertraf mit einem EPS von 1,81 Dollar (Erwartung: 1,71) und Umsätzen von 2,25 Mrd. Dollar (geplant: 2,19 Mrd.) die Prognosen. Die operative Marge von 27,81% und Eigenkapitalrendite von 14,55% unterstreichen die Profitabilität.

Allerdings dämpfen neue Zölle die Erwartungen: Die Bruttomarge soll 2025 nur zwischen 65% und 66,5% liegen. Dennoch erhöhte das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm auf 4 Mrd. Dollar – ein klares Vertrauenssignal.

Die entscheidende Frage bleibt: Wissen die Insider etwas, was der Markt noch nicht eingepreist hat – oder unterschätzen sie das langfristige Potenzial ihrer eigenen Firma?

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