Der Chemiekonzern Dow Inc. steckt in der Zwickmühle: Schwache Nachfrage, preisaggressive Konkurrenz aus China und hohe Kosten setzen dem Unternehmen massiv zu. Während die Aktie auf Fünfjahrestiefs dümpelt, stellt sich die brennende Frage – wie lange kann Dow noch seine attraktive Dividende halten?

Kostendruck zwingt zum Sparen

Die aktuellen Marktbedingungen lassen Dow keine Wahl – das Unternehmen muss den Gürtel enger schnallen. Besonders hart trifft es das Prestigeprojekt Path2Zero in Kanada, das erste Netto-Null-Emissionen-Ethylen-Cracker der Welt. Die Aussetzung des Projekts soll eine Milliarde Dollar einsparen und ist Teil eines größeren Sparpakets. Insgesamt will Dow seine Ausgaben von 3,5 auf 2,5 Milliarden Dollar reduzieren.

Doch der Kostendruck kommt von mehreren Seiten:

• Billigkonkurrenz aus China untergräbt Dows Preismacht
• Hohe Inflation treibt die Betriebskosten in die Höhe
• Nachfrageschwäche in wichtigen Absatzmärkten

Finanzielle Notbremse gezogen

Um die Liquidität zu stützen, hat Dow mehrere Hebel in Bewegung gesetzt. Bis 2026 peilt der Konzern Einsparungen und zusätzliche Einnahmen von insgesamt 6 Milliarden Dollar an. Dazu gehören:

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• 1 Milliarde Dollar aus einem Gerichtsvergleich
• 300 Millionen Dollar Kostensenkungen noch in diesem Jahr
• Weitere 700 Millionen Dollar Einsparungen bis 2026

Die Schuldenlast scheint vorerst beherrschbar – mit nur 500 Millionen Dollar fälliger Anleihen in diesem Jahr und keinen größeren Tilgungen vor 2027.

Dividenden-Axt im Anmarsch?

Für Anleger brennt besonders eine Frage unter den Nägeln: Kann Dow seine üppige Dividende von aktuell 10,3 Prozent halten? Sechs Jahre lang blieb die Ausschüttung unverändert, doch die Fundamentaldaten sprechen eine klare Sprache. Selbst bei einer drastischen Kürzung um zwei Drittel läge die Dividendenrendite noch bei respektablen 3,4 Prozent.

Die Entscheidung hängt am seidenen Faden: Entweder gelingt Dow die dringend benötigte Verbesserung der operativen Marge – oder die Makrolage muss sich deutlich aufhellen. Beides erscheint derzeit alles andere als sicher. Für Aktionäre könnte eine schmerzhafte Dividendenkürzung zum Lackmustest werden.

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