China öffnet wieder seine Tore für Boeing – und das könnte der Startschuss für eine entscheidende Wende sein. Nach monatelangen Lieferstopps und geopolitischen Spannungen landet erstmals wieder eine 737 MAX bei einer chinesischen Fluggesellschaft. Gleichzeitig kämpft der Flugzeugbauer jedoch weiter mit Produktionsproblemen und Qualitätsmängeln. Steht Boeing vor einem Comeback oder sind die Herausforderungen zu groß?

Durchbruch auf dem chinesischen Markt

Ein entscheidendes Signal kam am Montag: Eine neu lackierte Boeing 737 MAX der Xiamen Airlines landete in China – der erste offizielle Neulieferung seit dem abrupten Stopp im April. Hintergrund waren damals die eskalierenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Nun scheinen sich die Fronten etwas zu entspannen, auch dank vorübergehend gesenkter Zölle.

Für Boeing ist das mehr als nur eine symbolische Geste. Der Konzern hat angekündigt, bis Jahresende rund 50 Flugzeuge an chinesische Airlines auszuliefern – viele davon stehen bereits fertig auf dem Rollfeld. China macht einen erheblichen Teil des Auftragsbestands aus. Die Wiederaufnahme der Lieferketten könnte Boeings Cashflow spürbar entlasten.

Flottenwachstum und Produktionsprobleme

Parallel meldet die aufstrebende Ascend Airways die Übernahme ihrer fünften 737-8 MAX – ein Beleg dafür, dass die Nachfrage nach Boeings Kurzstreckenjets ungebrochen ist. Doch nicht alle Neuankömmlinge sorgen für Begeisterung: Eine erst im April gelieferte Boeing 787-9 der American Airlines bereitet seit Wochen Ärger mit wiederkehrenden Wartungsproblemen, die bereits zu Flugausfällen führten.

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Im Werk Everett bereitet Boeing derweil die Produktion des größten MAX-Modells, der 737-10, vor. Doch bis die FAA das Muster abnimmt, bleibt die neue Montagelinie stillgelegt. Immerhin: Seit Ende Mai läuft die Produktion wieder mit 38 Einheiten monatlich – wenn auch ohne große Publicity.

Nachhaltigkeit als Zukunftschance

Über den Tagesgeschäft hinaus setzt Boeing auf grüne Technologien. Die Investition in kanadische Projekte für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) unterstreicht die Bemühungen, beim Thema Dekarbonisierung vorne mitzuspielen.

An der Börse scheinen die jüngsten Entwicklungen bereits Früchte zu tragen: Der Kurs kletterte zuletzt auf das höchste Niveau seit Januar 2024. Ob die positive Stimmung anhält, hängt nun davon ab, ob Boeing die Produktionsstabilität gewährleisten und die Qualitätsprobleme in den Griff bekommen kann.

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