Der Chemie-Gigant zieht in Ludwigshafen die Notbremse und will bis Jahresende massive 500 Millionen Euro einsparen. Doch während am Stammsitz der Rotstift regiert, kämpft der Konzern an anderer Front mit hartnäckigen Lieferengpässen. Gelingt der Spagat auf dem Weg zur alten Stärke?

Ludwigshafen unter Hochdruck: Der Rotstift regiert

Die Nachricht hat es in sich: BASF verschärft den Sparkurs am traditionsreichen Standort Ludwigshafen drastisch. Bis Ende 2025 sollen die Kosten um weitere 500 Millionen Euro sinken. Damit wäre bereits knapp die Hälfte des ehrgeizigen Sparziels von 1,1 Milliarden Euro bis Ende 2026 erreicht. Dieser Schritt ist eine direkte Reaktion auf die tiefroten Zahlen, die das Werk seit dem Wegfall der günstigen russischen Gaslieferungen schreibt.

Der Konzern plant nicht nur die Stilllegung besonders energiehungriger Anlagen, sondern auch weitere organisatorische Einschnitte und einen erneuten Stellenabbau. Seit 2023 mussten bereits rund 2.500 Mitarbeiter ihre Posten räumen. Die Unternehmensführung macht deutlich, dass neben den Energiekosten auch andere Bereiche auf den Prüfstand müssen, um die Profitabilität des Standorts wiederherzustellen. Aktuell laufen Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über eine neue Standortvereinbarung, da betriebsbedingte Kündigungen durch eine bestehende Regelung noch bis Ende nächsten Jahres ausgeschlossen sind.

Der Druck auf den Konzern spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der mit 42,00 € am Freitag schloss. Damit notiert das Papier nicht nur deutlich unter seinem 52-Wochen-Hoch von knapp 54 Euro, sondern auch rund 7 % unter dem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt.

Lichtblick mit Schatten: Lieferketten bleiben angespannt

Doch was passiert abseits der Sparmaßnahmen? Im Bereich der Spezialchemikalien gibt es einen Hoffnungsschimmer: Seit dem 12. Juni ist die Force Majeure für das Futtermitteladditiv Lutavit® A 500 Plus aufgehoben. Dies deutet auf eine Normalisierung der Produktion und Lieferfähigkeit dieses spezifischen Produkts hin.

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Eine vollständige Entwarnung ist das jedoch nicht. Für andere wichtige Produkte, insbesondere im Portfolio der Nutrition Ingredients sowie bei Aroma Ingredients, bleiben die Lieferengpässe bestehen. Hier gelten weiterhin die bereits kommunizierten Zeitpläne für einen gestaffelten Wiederanlauf der Produktion, der sich teilweise bis in den Juli 2025 ziehen kann. Geduld bleibt also bei den Kunden gefragt.

Doppelbelastung für den Chemieriesen

BASF steht vor einer gewaltigen Doppelbelastung. Einerseits zwingen die explodierten Energiekosten und der scharfe internationale Wettbewerb zu tiefgreifenden Einschnitten am Heimatstandort. Andererseits muss der Konzern Produktionsausfälle und Lieferengpässe in wichtigen Spezialsegmenten überwinden.

Die entscheidenden Faktoren für Anleger lassen sich klar benennen:

  • Kostensenkung Ludwigshafen: Ziel von 500 Mio. Euro bis Jahresende 2025.
  • Gesamtes Sparziel: 1,1 Mrd. Euro bis Ende 2026 für den Standort.
  • Hintergrund: Massive Verluste nach Wegfall günstiger Gaslieferungen.
  • Maßnahmen: Schließung energieintensiver Anlagen, bereits ca. 2.500 Stellen seit 2023 abgebaut.
  • Force Majeure Update: Für Lutavit® A 500 Plus aufgehoben, für andere wichtige Inhaltsstoffe bestehen Engpässe weiter.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob BASF den Spagat zwischen radikalem Umbau und operativer Stabilisierung meistert. Der Erfolg in Ludwigshafen ist dabei ebenso kritisch wie die Wiederherstellung der Lieferzuverlässigkeit in den Spezialsegmenten.

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