XRP: Richtungsentscheidung spitzt sich zu

XRP kämpft sich durch stürmische Zeiten. Während kurzfristige Signale auf weiteren Gegenwind hindeuten, sehen Analysten auch Muster, die eine überraschende Wende bringen könnten. Steht die Kryptowährung vor einem entscheidenden Ausbruch oder droht der Absturz?

Im Korrekturmodus gefangen

Der Kurs von XRP befindet sich derzeit in einer Korrekturphase und steckt in einem Abwärtskanal. Anfang Juni notierte der Coin um 2,10 US-Dollar, ein deutliches Minus zum Vortag. Die gleitenden Durchschnitte signalisieren einen kurzfristigen bärischen Trend, da die Kurse wichtige Signallinien durchbrochen haben. Dies deutet auf anhaltenden Verkaufsdruck und eine mögliche Fortsetzung des Rückgangs von den aktuellen Niveaus hin.

Marktbeobachter rechnen zwar mit dem Versuch einer bullischen Korrektur in Richtung der Widerstandsmarke bei etwa 2,2665 US-Dollar. Sollte diese erreicht werden, wird jedoch eine Fortsetzung des Abwärtstrends mit einem potenziellen Ziel bei 1,9405 US-Dollar erwartet. Ein Test der Widerstandslinie beim Relative-Stärke-Index (RSI) würde die bärischen Aussichten für XRP zusätzlich untermauern. Umgekehrt würde ein starkes Wachstum und ein definitiver Ausbruch über den Bereich von 2,3505 US-Dollar dieses Abwärtsszenario entkräften. Eine Bestätigung für einen nachhaltigen Rückgang käme mit einem Bruch der Unterstützungszone und Kursen, die unter der Marke von 2,0565 US-Dollar schließen.

Langfristige Hoffnungsschimmer am Chart-Horizont?

Doch was sagen breitere technische Muster über die Zukunft von XRP aus? Hier gibt es durchaus Signale, die Hoffnung machen. Auf dem Wochenchart bildet sich ein fallender Keil – eine Formation, die typischerweise eine bullische Trendumkehr ankündigt. XRP kämpft hier mit der oberen Trendlinie des Musters bei 2,43 US-Dollar. Ein Wochenschlusskurs darüber könnte den Weg zu einem Kursziel des Keils von 3,20 US-Dollar freimachen, was einem signifikanten Anstieg von 45 % gegenüber der aktuellen Bewertung entspräche.

Weitere interessante Einblicke liefert das Handelspaar XRP/BTC. Hier wurde eine wachsende bullische Divergenz zwischen dem Paar und seinem monatlichen RSI festgestellt. Während das Paar XRP/USD zwischen 2019 und 2025 tiefere Hochs verzeichnete, stieg sein monatlicher RSI im gleichen Zeitraum von 41 auf 67 und bildete höhere Hochs. Eine solche Divergenz deutet oft auf eine Abschwächung des vorherrschenden Abwärtstrends hin.

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Ripple öffnet die XRP-Schleusen

Für Bewegung sorgten auch Nachrichten von Ripple selbst. Das Unternehmen hat im Rahmen seiner planmäßigen monatlichen Freigabe für Juni 2025 eine Milliarde XRP aus seinen Treuhandkonten (Escrow) freigeschaltet. Zum Zeitpunkt der Freigabe waren diese Token rund 2,21 Milliarden US-Dollar wert.

Allerdings ist zu beachten, dass Ripple Anfang des Monats auch 670 Millionen XRP wieder in den Escrow einbuchte. Das bedeutet, dass netto rund 330 Millionen XRP zusätzlich in den Umlauf gelangen. Solche Escrow-Freigaben sind Teil der etablierten Praxis von Ripple.

Wal-Bewegungen schüren Verkaufsängste

Zusätzlich wurden erhebliche Bewegungen von XRP durch Großinvestoren, sogenannte Wale, beobachtet. Berichten vom 4. Juni zufolge wurden rund 54 Millionen XRP von unbekannten Wallets an die Kryptobörse Coinbase transferiert. Solche großvolumigen Transfers zu Börsen können manchmal Sorgen über potenziellen Verkaufsdruck im Markt auslösen.

Die allgemeine Marktstimmung scheint derzeit von Vorsicht geprägt zu sein, wobei einige Investoren nach den jüngsten Kursbewegungen im breiteren Kryptowährungsmarkt möglicherweise Gewinne mitnehmen. Wachsamkeit ist daher für diejenigen geboten, die die Performance von XRP verfolgen. Die entscheidende Frage bleibt: Kann sich XRP aus dem aktuellen Abwärtstrend befreien oder setzt sich der Verkaufsdruck fort?

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