Die Aktie von Wolfspeed vollführte gestern einen spektakulären Kurssprung – direkt aus den Tiefen einer schweren Unternehmenskrise. Handelt es sich um einen echten Hoffnungsschimmer für den angeschlagenen Konzern oder doch nur um ein trügerisches Strohfeuer?

Kursexplosion nach brutalem Absturz

Die Papiere von Wolfspeed schossen gestern um beachtliche 17,2 % in die Höhe (Stand: 20:21 Uhr MESZ). Diese Erholung folgte auf einen dramatischen Einbruch, bei dem die Aktie zuvor im laufenden Monat rund 60 % ihres Wertes eingebüßt hatte. Der Markt reagiert sichtlich nervös auf die Lage des Unternehmens.

Was aber könnte solch heftige Bewegungen in der Bewertung auslösen? Vor allem makroökonomische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen.

Zinshoffnung trifft auf Schuldenberg

Jüngste Konjunkturdaten, insbesondere die gestern gemeldeten, schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen zur Beschäftigung im US-Privatsektor, befeuerten die Spekulationen der Anleger auf mögliche Zinssenkungen. Für ein Unternehmen wie Wolfspeed, das als hoch verschuldet gilt, könnte ein niedrigeres Zinsumfeld eine finanzielle Atempause verschaffen. Konkret bestünde die Möglichkeit, die erhebliche Schuldenlast zu günstigeren Konditionen umzuschulden.

Diese potenzielle Entlastung trifft jedoch auf ein Unternehmen in höchster Not:

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  • Wolfspeed drückt eine Schuldenlast von 6,5 Milliarden Dollar.
  • Es wird berichtet, dass das Unternehmen am Rande der Insolvenz steht.Jeder positive Effekt durch Zinsänderungen ist somit ein Wettlauf gegen die Zeit.

Marktdruck im Halbleitersektor

Die Schwierigkeiten für Wolfspeed sind allerdings nicht allein hausgemacht. Das Unternehmen sieht sich einem intensiven Wettbewerbsdruck im Siliziumkarbid-Sektor (SiC) ausgesetzt, insbesondere durch rasant expandierende chinesische Hersteller. Diese drücken Berichten zufolge die Preise für SiC-Wafer erheblich. Wo Wolfspeeds 6-Zoll-SiC-Wafer einst höhere Preise erzielten, bieten chinesische Konkurrenten sie nun zu deutlich niedrigeren Konditionen an.

Zudem wird die Nachfrage in Schlüsselmärkten wie der Automobil- und Industrieanwendung als schwach charakterisiert. Diese herausfordernde Marktdynamik ist kein Einzelfall; auch andere Branchenakteure passen ihre Strategien an. So überdenkt beispielsweise der japanische Chiphersteller Renesas Berichten zufolge sein Angebot an SiC-Leistungshalbleitern für Elektrofahrzeuge und verweist auf das verlangsamte Wachstum des E-Auto-Marktes sowie ein Überangebot, das durch die chinesische Produktion verschärft wird.

Neuer Finanzchef in stürmischen Zeiten

Inmitten dieser finanziellen Schieflage gab Wolfspeed einen Wechsel in der Finanzführung bekannt: Kevin Speirits wurde mit Wirkung zum 30. Mai zum Interims-Finanzvorstand ernannt. Dieser Führungswechsel erfolgt, während das Unternehmen seine prekäre finanzielle Lage zu stabilisieren und strategische Alternativen zu prüfen versucht. Vor dem jüngsten Kurssprung hatten die Märkte die Aussichten des Unternehmens bereits weitgehend abgeschrieben.

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