Wolfspeed steckt in tiefen finanziellen Schwierigkeiten. Der Halbleiterhersteller muss seine Kapitalstruktur sanieren und greift zu drastischen Maßnahmen. Die Nervosität am Markt steigt: Steht eine gerichtliche Lösung bevor, nachdem außergerichtliche Sanierungsversuche scheiterten?

Bilanzschock und Sanierungsdruck

Die jüngsten Finanzzahlen zeichnen ein düsteres Bild. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 belief sich der konsolidierte Umsatz auf 185 Millionen Dollar, verglichen mit 201 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Ein Lichtblick ist die Mohawk Valley Fab, deren Umsatz von 28 auf 78 Millionen Dollar zulegte und den Hochlauf signalisiert.

Die Gesamtprofitabilität bleibt jedoch eine Achillesferse. Die GAAP-Bruttomarge lag im dritten Quartal 2025 bei besorgniserregenden -12 %, ein dramatischer Einbruch gegenüber 11 % im Vorjahresquartal. Auch die Non-GAAP-Bruttomarge schrumpfte von 15 % auf nur noch 2 %. Diese Zahlen beinhalten erhebliche Unterauslastungskosten im Zusammenhang mit dem Anlauf der Produktion in der Mohawk Valley Fab.

Die Märkte haben diese finanziellen Belastungen längst zur Kenntnis genommen. Das Unternehmen kämpft mit einer erheblichen Schuldenlast und hat eine "gerichtliche Lösung" ("in-court solution") als Möglichkeit ins Spiel gebracht, nachdem einige außergerichtliche Vorschläge zur Umschuldung abgelehnt wurden. Die wichtigsten Druckpunkte sind:

  • Hohe Verschuldung und abgelehnte Sanierungspläne
  • Mögliche "gerichtliche Lösung" als Notanker
  • Entlassungen im Rahmen der Restrukturierung: Berichte von gestern bestätigten, dass 73 Mitarbeiter am Standort Siler City im Zuge der Restrukturierung ihren Arbeitsplatz verloren.
  • Vom Management geäußerte Zweifel an der Fortführungsfähigkeit ("Going Concern")

Investoren beobachten Liquidität und Cash-Burn mit Argusaugen. Das Management selbst hatte zuvor die Frage der Unternehmensfortführung aufgeworfen – ein klares Alarmsignal.

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Marktgegenwind und strategische Neuausrichtung

Doch was bedeutet dies für Wolfspeeds Position im hart umkämpften Siliziumkarbid-Markt? Die Strategie des Unternehmens sieht einen signifikanten Übergang zu einer vollautomatisierten 200mm-Siliziumkarbidfertigung vor. Dies beinhaltet die geplante Schließung der älteren 150mm-Anlagen. Der Erfolg der neuen 200mm-Anlage in Mohawk Valley ist für diese Strategie und den damit verbundenen Umsatzbeitrag von zentraler Bedeutung.

Trotz der Produktionssteigerungen in Mohawk Valley scheinen breitere Marktbedingungen und unternehmensspezifische Herausforderungen erheblichen Druck auszuüben. Insbesondere die gedämpfte Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in einigen Regionen wird als ein Faktor genannt, der die Wachstumsaussichten für Unternehmen im Siliziumkarbidsektor trübt. Immerhin erhielt das Unternehmen 192,1 Millionen Dollar an Steuerrückerstattungen im Rahmen des "Advanced Manufacturing Tax Credit", die Teil eines erwarteten Gesamtbetrags von 1 Milliarde Dollar sind.

Die laufende finanzielle Restrukturierung und die operativen Weichenstellungen bei Wolfspeed sind kritische Brennpunkte. Marktbeobachter bewerten sorgfältig die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens in der wettbewerbsintensiven Halbleiterlandschaft. Die Performance der Siliziumkarbid-Sparte, insbesondere der Hochlauf und die Effizienz der Mohawk Valley Fab, bleibt ein entscheidender Faktor für das Schicksal der Aktie.

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