Die Wiener Börse hat sich am Freitag zu Mittag mit moderaten Gewinnen gezeigt. Der ATX hielt gegen 12.40 Uhr mit einem Plus von 0,55 Prozent bei 4.448,43 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime stieg um 0,49 Prozent auf 4.445,80 Zähler. Auch an anderen Börsen in Europa gab es zum Handelsstart nur wenig Bewegung.

Im Fokus bleibt die Unsicherheit rund um die US-Zollpolitik. Ein US-Berufungsgericht hat die von einer niedrigeren Instanz angeordnete Blockade fast aller Zölle von US-Präsident Donald Trump zuletzt wieder aufgehoben. Viele Marktteilnehmer dürften zudem die im Tagesverlauf anstehenden Inflationsdaten aus Deutschland und den USA abwarten.

Stark gesucht waren zu Mittag die Aktien der beiden Stromversorger EVN und Verbund und legten 1,9 bzw. 1,6 Prozent zu. OMV-Aktien stiegen bei höherem Volumen um 0,8 Prozent. Der Konzern hat den Verkauf seines 5-Prozent-Konzessionsanteils an den Ghasha-Offshore-Feldern vor der Küste von Abu Dhabi für 594 Mio. US-Dollar an die russische Lukoil gemeldet.

Agrana-Aktien stiegen um 0,9 Prozent. Der Zuckerkonzern übernimmt die restlichen Anteile am Fruchtsaft- und Konzentrathersteller Austria Juice von der Raiffeisen Ware Austria. Damit wird das gemeinsame Joint Venture demnächst zur 100-Prozent-Tochter der Agrana, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die vollständige Übernahme lässt sich der Konzern, der aktuell 50,01 Prozent an Austria Juice hält, 54,7 Mio. Euro kosten.

CA Immobilien gewannen in einem europaweit positiven Umfeld für Immobilienwerte 0,8 Prozent. Aktien der Immobilienbranche profitieren derzeit von der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen, hieß es.

Die größten Verlierer im prime market waren AT&S, die Aktien des Leiterplattenherstellers büßten zu Mittag 2,5 Prozent ein. Lenzing-Aktien verloren trotz einer Analystenempfehlung 0,6 Prozent auf 27,30 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Anlagevotum "Hold" für die Aktien des Faserherstellers bekräftigt. Das Kursziel von 28,0 Euro wurde ebenfalls unverändert belassen.

Von den im Tagesverlauf noch anstehenden deutschen Inflationsdaten erhoffen sich Marktteilnehmer Hinweise auf die EZB-Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Nach dem unerwartet starken Preisanstieg im April könnte sich die Preisentwicklung im Mai wieder beruhigt haben, schreiben die Analysten der Helaba. Impulse könnten in Folge auch die am Nachmittag anstehenden Daten aus den USA bringen. Erwartet werden Zahlen zur Inflation, zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie der Einkaufsmanagerindex für Chicago.

mik/lof

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