Europas Unabhängigkeit bei kritischen Rohstoffen sichern – mit diesem Versprechen tritt Vulcan Energy an, um grünes Lithium aus Deutschland zu fördern. Doch das ambitionierte Milliarden-Projekt gleicht zunehmend einer Zitterpartie. Während die komplexen Finanzierungsrunden auf Hochtouren laufen, wurde der ersehnte Produktionsstart erneut verschoben. Geht die Rechnung für das Unternehmen und seine Anleger am Ende auf?

Der Milliarden-Poker um die Finanzierung

Die Sicherung der benötigten Gelder bleibt die zentrale Herausforderung für Vulcan Energy. Immerhin: Die erste Phase des Projektfinanzierungsprozesses, der sowohl Fremd- als auch Eigenkapital umfasst, ist laut Unternehmensangaben abgeschlossen. Parallel dazu wurde die zweite Phase der Eigenkapitalfinanzierung gestartet. Ursprünglich hoffte man hier auf einen Abschluss bis Ende 2024. Das Interesse von strategischen und finanziellen Investoren, Geschäftsbanken, der Europäischen Investitionsbank (EIB) sowie staatlich unterstützten Exportkreditagenturen sei weiterhin groß.

Eine mögliche Beteiligung der EIB soll die laufenden Gespräche über die Fremdkapitalfinanzierung ergänzen. Zudem fiebert das Unternehmen Entscheidungen über Anträge für öffentliche Förderprogramme entgegen. Diese wurden bereits für das vierte Quartal 2024 erwartet, lassen aber offenbar noch auf sich warten. Es bleibt also spannend, ob und wann die dringend benötigten Mittel vollständig gesichert werden können.

Produktionsstart: Zwischen Hoffnung und Realität

Die Geduld der Investoren wird auch beim Blick auf den Zeitplan für die Lithiumproduktion strapaziert. Die großindustrielle Herstellung von Lithiumhydroxid in Deutschland soll nun erst 2027 beginnen – eine weitere Revision des ursprünglichen Zeitplans, der zuvor bereits von 2026 sprach. Als Grund für frühere Verzögerungen wurden Lieferkettenprobleme genannt. Ziel ist eine Jahresproduktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid, für dessen erste Anlage über 600 Millionen Euro von Investoren und 1,3 Milliarden Euro über Kredite, möglicherweise inklusive einer halben Milliarde Euro von der EIB, aufgebracht werden müssen.

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Einen kleinen Lichtblick gibt es immerhin: Seit April 2024 ist eine Demonstrationsanlage in Landau in Betrieb und produziert erfolgreich Lithiumchlorid im kleineren Maßstab. Doch reicht das, um die Märkte bei Laune zu halten?

Politischer Rückenwind aus Brüssel?

Unterstützung könnte indirekt auch von politischer Seite kommen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen initiierte erst diese Woche, am 12. Mai 2025, strategische Dialoge mit Vertretern der europäischen Verteidigungs- und Chemieindustrie. Themen waren unter anderem die Belastung durch hohe Energiekosten und der verbesserte Zugang zu Kapital für grüne und digitale Transformationen – Aspekte, die auch für den Sektor, in dem Vulcan Energy tätig ist, von hoher Relevanz sind.

Vulcan Energy befindet sich somit in einer entscheidenden Phase. Die umfangreiche Finanzierung muss unter Dach und Fach gebracht und der Produktionshochlauf endlich Realität werden. Die Nervosität und die hohen Hürden spiegeln sich auch im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als ein Fünftel seines Wertes eingebüßt und notiert fast die Hälfte unter seinem 52-Wochen-Hoch. Für Anleger bleibt es eine Wette auf die erfolgreiche Umsetzung großer Pläne – und erfordert weiterhin einen langen Atem.

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