Mitten in einer entscheidenden Transformationsphase blicken Anleger heute gespannt auf die virtuelle Hauptversammlung von Volkswagen. Doch es geht um mehr als nur Zahlen: Ein brisanter Aktionärsantrag gegen den Abschlussprüfer EY und die drängende Frage, wie der Konzern den kostspieligen Spagat zwischen dem Erfolg seiner Elektroautos und schrumpfenden Margen meistern will, sorgen für Zündstoff. Steht der Wolfsburger Gigant vor wegweisenden Entscheidungen?

Brisanz auf der Tagesordnung: Aktionärskritik trifft EY

Die heutige 65. ordentliche Hauptversammlung findet ohne physische Präsenz der Aktionäre statt, doch an Brisanz mangelt es nicht. Im Zentrum der Kontroverse steht ein Gegenantrag von Anteilseignern, die eine erneute Bestellung von Ernst & Young (EY) als Abschlussprüfer verhindern wollen. Die Kritik entzündet sich an der Rolle von EY im Wirecard-Skandal und der wahrgenommenen Weigerung des Prüfkonzerns, zur Aufklärung beizutragen oder Entschädigungen für Geschädigte zu leisten. Für Volkswagen bedeutet dies zusätzlichen Druck in einer ohnehin angespannten Atmosphäre.

Der Elektro-Boom und seine Tücken: Ein Blick auf die Finanzen

Volkswagen startete durchwachsen in das Geschäftsjahr 2025. Zwar kletterten die Umsatzerlöse im ersten Quartal um 2,8% auf 77,6 Milliarden Euro und die Auftragsbücher, besonders in Westeuropa, füllen sich. Doch der Erfolg der Elektrofahrzeuge hat eine Kehrseite: Er belastet das Ergebnis. Die operative Marge lag im ersten Quartal bei lediglich rund vier Prozent, das operative Ergebnis selbst sank auf 2,9 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte waren es immerhin rund 4,0 Milliarden Euro.Trotz dieser Herausforderungen konnte sich die Volkswagen-Aktie seit Jahresbeginn um beachtliche 19,47% verbessern und notierte gestern bei 104,20 Euro, was einem Plus von 11,29% über dem 200-Tage-Durchschnitt entspricht.

Schatten der Vergangenheit: Der Dieselskandal vor dem Abschluss?

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Fast vier Jahre nach Prozessbeginn nähert sich auch das juristische Kapitel des VW-Dieselskandals seinem Ende. Die Staatsanwaltschaft sieht den Betrugsvorwurf gegen vier angeklagte VW-Führungskräfte als erwiesen an und fordert entsprechende Konsequenzen. Die Verteidigung plädiert hingegen auf Freispruch. Dieser Skandal hat den Konzern bereits über 30 Milliarden Euro gekostet – eine Altlast, deren endgültige Bewältigung weiterhin Ressourcen bindet. Die Schlussplädoyers sind für den 26. Mai angesetzt. Wird dieses Datum einen Schlussstrich ermöglichen?

Strategische Offensive: China, Technologie und Mobilitätsdienste

Ungeachtet der aktuellen Störfeuer treibt Volkswagen seine strategische Neuausrichtung voran. Die "In China, für China"-Strategie manifestierte sich auf der Auto Shanghai 2025 mit zehn Modell-Neuheiten. Auch im Bereich der Fahrerassistenzsysteme rüstet der Konzern in Zusammenarbeit mit Valeo und Mobileye auf.Positive Signale sendet der Geschäftsbereich Volkswagen Group Mobility:

  • Das operative Ergebnis stieg im ersten Quartal 2025 um 20,6 Prozent auf 948 Millionen Euro.
  • Die Vertragszugänge erhöhten sich um 4,6 Prozent.
  • Besonders stark war der Zuwachs bei Neuverträgen für vollelektrische Fahrzeuge mit einem Plus von 62,3 Prozent.

Diese Entwicklungen zeigen, dass Volkswagen in wichtigen Zukunftsfeldern durchaus Erfolge verbucht. Die große Frage bleibt, wie schnell sich diese strategischen Weichenstellungen auch nachhaltig in der Profitabilität des Gesamtkonzerns niederschlagen werden, während alte Lasten und der Margendruck durch die E-Mobilität weiter wirken.

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