
Unicredit Aktie: Weichenstellung in Brüssel?
10.06.2025 | 22:30
Die Gerüchteküche brodelt und vieles deutet darauf hin, dass die italienische Großbank Unicredit im Poker um die Übernahme der Konkurrentin Banco BPM einen entscheidenden Schritt nach vorne macht. Es scheint, als sei man bereit, ein nicht unerhebliches Opfer zu bringen, um die Zustimmung der EU-Kartellwächter zu erhalten. Doch ist der Deal damit schon in trockenen Tüchern?
Das Angebot an die EU: Ein notwendiger Kompromiss?
Um die Wettbewerbshüter in Brüssel wohlzustimmen, plant Unicredit offenbar, sich von einem stattlichen Paket von 206 Filialen zu trennen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, Bedenken hinsichtlich einer zu dominanten Marktstellung auszuräumen. Der Großteil dieser Bankniederlassungen soll sich im wirtschaftsstarken Norden und Nordosten Italiens befinden. Ein solcher Schritt könnte tatsächlich die Zünglein an der Waage für die Genehmigung durch die Europäische Kommission sein. Schließlich ist bekannt, dass Brüssel grundsätzlich einer Konsolidierung im europäischen Bankensektor positiv gegenübersteht, um schlagkräftige Institute im Euroraum zu formen.
Bis zum 19. Juni soll die Entscheidung der EU-Exekutive über den Übernahmeversuch fallen. Es wird also spannend, ob dieses Zugeständnis ausreicht.
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Italienische Regierung stellt Bedingungen
Doch ganz reibungslos dürfte der Weg auch dann nicht sein. Denn die italienische Regierung hat sich bereits eingeschaltet und unter Berufung auf nationale Sicherheitsinteressen ihre sogenannten "Golden Powers" genutzt. Rom hat konkrete Bedingungen für das Angebot von Unicredit formuliert. So soll beispielsweise das Verhältnis von Krediten zu Einlagen bei der Banco BPM für fünf Jahre nach der Akquisition unverändert bleiben.
Eine weitere Auflage betrifft die Bestände der Banco BPM an italienischen Wertpapieren, die mit dem Fondsmanager Anima Holding verbunden sind – ein Unternehmen, das Banco BPM erst kürzlich erworben hatte. Unicredit muss zusichern, diese nicht zu reduzieren. Gegen diese von der Regierung auferlegten Konditionen hat Unicredit bereits rechtliche Schritte eingeleitet; eine Gerichtsverhandlung ist für den 9. Juli angesetzt. Die kommenden Wochen dürften also richtungsweisend für diesen potenziellen Banken-Giganten werden.
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