
UBS Aktie: Milliardenschock oder Sturm im Wasserglas?
07.06.2025 | 09:38
Die Schweizer Finanzwelt ist alarmiert: Der Bundesrat plant, die Eigenkapitalanforderungen für die UBS drastisch zu verschärfen – eine direkte Folge des Credit-Suisse-Debakels. Doch die Grossbank stellt sich quer und bezeichnet die Pläne als "extrem". Entsteht hier ein erbitterter Machtkampf, oder relativieren lange Übergangsfristen die drohenden Belastungen?
Die Milliarden-Keule aus Bern
Im Kern der neuen Regulierungspläne steht die Forderung, dass die UBS ihr hartes Kernkapital (CET1) um eine Summe aufstocken soll, die auf bis zu 26 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Andere Berechnungen, basierend auf UBS-Angaben, deuten auf einen zusätzlichen Bedarf von rund 24 Milliarden Dollar allein für die UBS AG hin. Dies käme zu den bereits kommunizierten rund 18 Milliarden Dollar infolge der Credit-Suisse-Übernahme hinzu. Ziel ist es, den Schweizer Finanzplatz krisenfester zu machen.
Ein entscheidender Mechanismus dafür: Beteiligungen an ausländischen Tochtergesellschaften sollen künftig vollständig vom harten Eigenkapital der Muttergesellschaft abgezogen werden müssen, statt wie bisher nur zu rund 60 Prozent. So sollen Wertverluste im Ausland nicht mehr direkt auf das Kapitalpolster des Stammhauses durchschlagen.
UBS im Abwehrkampf: "Unangemessen und nicht international abgestimmt"
Die Reaktion der UBS auf diese milliardenschweren Vorschläge fiel harsch aus. Die Grossbank lehnt die geplante massive Erhöhung der Kapitalanforderungen entschieden ab. In einer deutlichen Stellungnahme kritisierte das Institut die Forderungen als "weder angemessen noch international abgestimmt". Während die UBS die Mehrheit der regulatorischen Vorschläge grundsätzlich unterstützt, sorgt insbesondere die schiere Höhe der zusätzlich geforderten Kapitalpuffer für massiven Widerstand. Würden die Pläne umgesetzt, stiege die harte Kernkapitalquote (CET1) der UBS auf Konzernebene auf etwa 17 bis 19 Prozent.
Lange Leine: Entwarnung durch Übergangsfristen?
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Doch was bedeuten diese Pläne konkret für die Strategie der Bank und ihre Aktionäre? Entscheidend ist der Zeitplan: Die neuen Regeln dürften frühestens im Januar 2027 in Kraft treten. Für die vollständige Umsetzung wird eine Übergangsperiode von mindestens sechs bis acht, möglicherweise sogar bis zu zehn Jahren erwartet. Dieser lange Zeithorizont scheint die unmittelbare Brisanz zu mildern.
Die UBS hält daher an ihren Zielen bis Ende 2026 fest:
- Eine zugrunde liegende Rendite auf das harte Kernkapital (RoCET1) von etwa 15 Prozent.
- Ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von unter 70 Prozent.
- Fortführung der Aktienrückkäufe im laufenden Jahr 2025 wie angekündigt.
Ambitionen für Kapitalrückflüsse für 2026 will die Bank mit den Ergebnissen des vierten Quartals 2025 kommunizieren.
Markt zwischen Aufregung und Erleichterung
Die Ankündigungen sorgten zunächst für Volatilität bei der UBS-Aktie. Doch Berichten zufolge machte sich unter Anlegern auch eine gewisse Erleichterung breit. Die langen Übergangsfristen und die Möglichkeit, dass bestimmte Posten wie AT1-Anleihen teilweise angerechnet werden könnten, scheinen die Sorge vor dem unmittelbaren Kapitalbedarf zu dämpfen. Nach diesen turbulenten Nachrichten notierte das Papier am Freitag bei 26,86 CHF und zeigt sich damit nur leicht unter dem 200-Tage-Durchschnitt von 27,24 CHF. Die UBS hat bereits angekündigt, sich aktiv in den Konsultationsprozess einzubringen und nach alternativen Lösungen zu suchen. Es dürfte spannend werden, wie dieser Clinch zwischen Regulierer und Grossbank ausgeht.
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