Grüner Wasserstoff gilt als Schlüsseltechnologie der Energiewende – doch kann ThyssenKrupp Nucera seine vielversprechende Technologie auch in profitable Geschäfte verwandeln? Die jüngsten Entwicklungen zeigen Licht und Schatten: Während eine neue Pilotanlage für Hochtemperatur-Elektrolyseure (SOEC) Hoffnung macht, kämpft das Unternehmen weiter mit roten Zahlen. Steht der Wasserstoff-Spezialist vor der Wende?

Technologischer Sprung mit SOEC-Anlage

Der vielleicht wichtigste Fortschritt: Gemeinsam mit dem Fraunhofer IKTS hat ThyssenKrupp Nucera Ende Mai eine Pilotfertigung für SOEC-Elektrolyseure in Arnstadt eröffnet. Diese Hochtemperatur-Technologie gilt als Game-Changer:

  • Bis zu 30% geringere Energiekosten gegenüber herkömmlichen Verfahren
  • 8 MW Jahreskapazität in der Pilotphase
  • Ideale Nutzung in Stahl- und Chemieindustrie, wo Abwärme verfügbar ist

"Die SOEC-Technologie könnte der entscheidende Hebel sein, um grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen", kommentiert ein Branchenkenner. Doch der Weg zur industriellen Serienfertigung bleibt lang.

Zahlen zeigen Licht und Schatten

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Während die Technologie Fortschritte macht, hinkt die finanzielle Performance noch hinterher:

  • Umsatzwachstum: +27% auf 209 Mio. Euro im letzten Quartal
  • Verlust halbiert: von 10 auf 5 Mio. Euro
  • Ziel bleibt Gewinnzone – doch wann?

Interessant: Die Aktie zeigte zuletzt eine bemerkenswerte Volatilität mit 48,9% (annualisiert). Nach einem Rutsch um 4,2% am Mittwoch legte sie am Donnerstag wieder 2,6% auf 9,39 Euro zu – bleibt aber 14% unter dem 52-Wochen-Hoch.

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Die Deutsche Bank hält trotz Kurszielsenkung von 14 auf 12 Euro an ihrer "Buy"-Empfehlung fest. Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann ThyssenKrupp Nucera die Technologie-Vorsprünge in stabile Margen übersetzen? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der Wasserstoff-Pionier tatsächlich die Kurve kriegt – oder weiter auf Zukunftsversprechen setzen muss.

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