MicroStrategy, der für seine aggressive Bitcoin-Strategie bekannte Softwarekonzern, navigiert durch stürmische Zeiten. Eine milliardenschwere Abschreibung auf die gehaltenen Krypto-Assets und eine sich zuspitzende Sammelklage werfen dunkle Schatten auf das Geschäftsmodell. Steht die einst gefeierte Bitcoin-Wette nun vor dem Kollaps oder handelt es sich nur um eine schmerzhafte, aber temporäre Korrektur?

Die juristische Front: Anleger werfen Täuschung vor

Der Druck auf MicroStrategy wächst vor allem von juristischer Seite. Mehrere Anwaltskanzleien rufen Investoren dazu auf, sich bis zum 15. Juli 2025 einer Sammelklage wegen Wertpapierbetrugs anzuschließen. Der Kernvorwurf: Das Unternehmen soll zwischen dem 30. April 2024 und dem 4. April 2025 grundlegend falsche und irreführende Aussagen über sein Geschäft, seine Betriebsabläufe und Perspektiven gemacht haben.

Konkret heißt es in den Klageschriften, MicroStrategy habe die erwartete Profitabilität seiner auf Bitcoin fokussierten Investmentstrategie und seiner Treasury-Operationen übertrieben dargestellt. Gleichzeitig seien die Risiken, die mit der Volatilität von Bitcoin einhergehen, sowie das potenzielle Ausmaß der Verluste auf die digitalen Vermögenswerte nach Einführung einer neuen Rechnungslegungsvorschrift (ASU 2023-08) heruntergespielt worden. Positive Aussagen der Unternehmensführung über das Geschäft seien daher wesentlich irreführend gewesen oder hätten einer vernünftigen Grundlage entbehrt.

Bitcoin-Bilanzierung sorgt für Milliardenloch

Ein Paukenschlag erfolgte am 7. April 2025: MicroStrategy gab bekannt, aufgrund der neuen Rechnungslegungsvorschrift ASU 2023-08, die eine Bewertung von Krypto-Assets zum Marktwert vorschreibt, einen nicht realisierten Verlust von 5,91 Milliarden US-Dollar auf seine digitalen Vermögenswerte für das erste Quartal 2025 verbucht zu haben. Das Unternehmen warnte zudem, dass es in zukünftigen Perioden möglicherweise nicht zur Profitabilität zurückkehren könne, insbesondere wenn weiterhin erhebliche nicht realisierte Verluste im Zusammenhang mit seinen digitalen Vermögenswerten anfallen.

Die am 1. Mai 2025 veröffentlichten Finanzergebnisse für das erste Quartal bestätigten diesen nicht realisierten Fair-Value-Verlust von rund 5,9 Milliarden US-Dollar. Dieser sei auf die Anwendung der Fair-Value-Bilanzierungsmethode auf die Bitcoin-Bestände zurückzuführen, nachdem der Wert von Bitcoin in diesem Quartal gesunken war.

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Licht und Schatten in den Zahlen

Trotz der Turbulenzen im Krypto-Bereich gab es auch positive Signale aus dem Kerngeschäft:

  • Die Software-Abonnementumsätze stiegen im ersten Quartal 2025 im Jahresvergleich um 62 % auf 37,1 Millionen US-Dollar und machten 33 % der Gesamteinnahmen aus.
  • Die Abonnement-Billings verzeichneten ebenfalls ein Plus von 38 % gegenüber dem Vorjahr auf 24,5 Millionen US-Dollar.

Interessanterweise meldete das Unternehmen für seine Bitcoin-Bestände zum 28. April 2025 einen Wertzuwachs von 13,7 % seit Jahresbeginn. Die Bitcoin-Dollar-Gewinne erreichten im ersten Quartal 2025 4,1 Milliarden US-Dollar und bis zum 28. April 2025 sogar 5,8 Milliarden US-Dollar – ein Beleg für die enorme Volatilität, aber auch für das Potenzial, wenn der Wind dreht. Nichtsdestotrotz bleibt die Zacks-Konsensschätzung für den Verlust pro Aktie für das zweite Quartal 2025 und das Gesamtjahr 2025 stabil bei 12 bzw. 41 Cent. Die Aktie von MicroStrategy hat im vergangenen Jahr massiv an Wert eingebüßt und notierte zuletzt über 77 % unter Vorjahresniveau sowie mehr als 80 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch.

Insider verkaufen – Was bedeutet das alles?

Auch die Aktivitäten von Insidern geben zu denken: In den letzten drei Monaten standen Käufen von 18.000 Aktien im Wert von rund 1,7 Millionen US-Dollar Verkäufe von 47.486 Aktien im Wert von rund 16,5 Millionen US-Dollar gegenüber. Aktuell halten Insider 9,16 % der Unternehmensanteile.

Die Kombination aus massivem juristischem Druck, einer milliardenschweren bilanziellen Neubewertung und den anhaltenden Unwägbarkeiten des Bitcoin-Marktes stellt MicroStrategy vor immense Herausforderungen. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen seine Bitcoin-Strategie erfolgreich verteidigen und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann. Die Frage bleibt: Ist dies der Anfang vom Ende der Bitcoin-Wette oder nur eine extreme Bewährungsprobe?

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