Milliardenschwere Finanzspritzen sichern der Strabag SE den Weg für künftiges Wachstum, doch fast zeitgleich sorgt eine neue juristische Offensive aus Russland für erhebliche Unruhe. Steht der Baukonzern nun vor einer Zerreißprobe zwischen Expansionskurs und unkalkulierbaren Rechtsrisiken?

Milliarden-Polster für die Expansion

Zunächst die gute Nachricht: Strabag hat seine finanzielle Schlagkraft deutlich erhöht. Der Konzern meldete die erfolgreiche Aufstockung und Erweiterung bestehender Kreditfazilitäten. Konkret wurde ein syndizierter Avalkreditrahmen von 2,0 Milliarden Euro auf beachtliche 2,5 Milliarden Euro ausgebaut. Zusätzlich stockte Strabag einen syndizierten Barkreditrahmen von 0,4 Milliarden Euro auf 0,5 Milliarden Euro auf. Diese Finanzierungsstrukturen mit einer Laufzeit bis mindestens 2030 geben dem Unternehmen die nötige Luft für operative Tätigkeiten und strategische Investitionen. Die erweiterten Linien spiegeln das Wachstum der vergangenen Jahre und die Ambitionen der "Strategie 2030" wider, mit einem Leistungsziel von rund 21 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2025.

Störfeuer aus Moskau: Neue Klage bedroht Stabilität

Doch die positive Stimmung wird durch Entwicklungen aus Russland getrübt. Die Rasperia Trading Limited, ein russischer Aktionär der Strabag, reichte am Montag eine neue Klage beim Handelsgericht Kaliningrad ein. Diese zielt auf Kernaktionäre der Strabag sowie die russische Tochtergesellschaft der Raiffeisen Bank International (RBI).

Brisant ist das Ziel der Klage: Sie fordert ein "Verbot, gerichtliche Verfahren an internationalen Gerichten und Schiedsgerichten außerhalb der Russischen Föderation einzuleiten oder fortzusetzen". Dieses Manöver könnte insbesondere eine von der RBI-Mutter für das zweite Quartal 2025 geplante Klage gegen Rasperia in Österreich empfindlich stören oder gar blockieren. Als beteiligte Partei ohne eigene Forderungen wird zudem die russische Zentralbank genannt, was die Angelegenheit zusätzlich verkompliziert. Die Entscheidung in einem separaten Verfahren bezüglich eines Verkaufsverbots für die Raiffeisenbank Russland wurde zudem auf den 16. Juni vertagt.

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Die Kernpunkte der Gemengelage:

  • Finanzkraft gestärkt: Avalkreditrahmen auf 2,5 Mrd. Euro und Barkreditrahmen auf 0,5 Mrd. Euro erhöht.
  • Langfristige Sicherheit: Kreditlaufzeiten bis mindestens 2030 gesichert.
  • Juristischer Gegenwind: Neue Klage von Rasperia Trading Limited in Russland.
  • RBI im Fokus: Mögliche Torpedierung geplanter Rechtsverfahren der RBI gegen Rasperia in Österreich.

Markt reagiert nervös: Wie geht es weiter?

Die gemischte Nachrichtenlage sorgte heute für Verunsicherung an der Börse: Die Strabag-Aktie gab um rund 2,93% auf 79,40 Euro nach. Dabei hatte das Papier seit Jahresanfang eine beeindruckende Rally von über 96% hingelegt und notiert auch nach dem heutigen Rücksetzer noch deutlich über ihrem 200-Tage-Durchschnitt.

Die Strabag navigiert somit zwischen vielversprechenden Wachstumsperspektiven, untermauert durch eine solide Finanzbasis, und einem juristischen Minenfeld mit potenziell weitreichenden Folgen. Die kommenden Wochen dürften zeigen, welcher dieser entgegengesetzten Kräfte die Oberhand gewinnt und ob die juristischen Verwerfungen den Expansionskurs des Baukonzerns nachhaltig beeinträchtigen können.

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