Der Automobilzulieferer Stabilus liefert ein zwiespältiges Quartalsbild: Während der Umsatz dank neuer Tochtergesellschaft Destaco kletterte, sackte der Gewinn deutlich ab. Doch das Unternehmen hält unbeirrt an seiner Jahresprognose fest – zu Recht?

Schwaches Kerngeschäft trotz Wachstum

Auf den ersten Blick scheint das zweite Quartal positiv:

  • Umsatzwachstum von 7,8% auf 338 Mio. Euro
  • Stärke in Amerika und EMEA
  • APAC-Region mit leichten Verlusten (-0,7%)

Doch der Schein trügt. Bereinigt um Übernahmen und Währungseffekte zeigt sich ein alarmierender Umsatzrückgang von 5%. Das Kerngeschäft kämpft offenbar mit strukturellen Problemen.

Margen unter Druck

Noch deutlicher wird die Schieflage beim Blick auf die Gewinnentwicklung:

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  • Operatives Ergebnis (EBIT) sank um 3,1% auf 37,7 Mio. Euro
  • EBIT-Marge rutschte von 12,4% auf 11,2%
  • Reingewinn sogar fast halbiert (11,2 Mio. Euro vs. 18,1 Mio. Euro im Vorjahr)

"Die Zahlen zeigen, dass Stabilus aktuell mehr von Übernahmen als vom organischen Wachstum lebt", kommentiert ein Marktbeobachter.

Destaco als Rettungsanker?

Immerhin läuft die Integration der im Vorjahr übernommenen Destaco nach Plan:

  • Letzte 12 Monate: 187,1 Mio. Euro Umsatz
  • EBIT-Marge von stolzen 19,6%
  • Lokalisierung der Produktion schreitet voran

Doch kann die Tochter allein den schwächelnden Mutterkonzern retten? Die Führung bleibt jedenfalls optimistisch und hält an der Jahresprognose fest – erwartet aber Aufholeffekte erst in der zweiten Jahreshälfte.

Für Anleger bleibt die Frage: Wann schlägt die Übernahme von Destaco endlich durch? Oder muss Stabilus erst weitere schmerzhafte Kurskorrekturen im Kerngeschäft vornehmen? Der aktuelle Kurs von 23,50 Euro (-61% vom 52-Wochen-Hoch) spiegelt jedenfalls massive Skepsis wider.

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