Der Silbermarkt steht vor einer Zerreißprobe: Im fünften Jahr in Folge übersteigt die Nachfrage das Angebot, und das Defizit scheint sich sogar noch auszuweiten. Treibt diese anhaltende Knappheit, gepaart mit einem ungestillten industriellen Hunger, den Silberpreis nun endgültig durch die Decke?

Angebotskrise trifft auf Industrie-Boom

Die fundamentale Lage am Silbermarkt spitzt sich zu. Das persistierende Angebotsdefizit hat bereits zu einem spürbaren Schrumpfen der weltweiten Lagerbestände geführt. Gleichzeitig reißt die industrielle Nachfrage nicht ab – im Gegenteil. Zukunftsbranchen zeigen einen enormen Bedarf:

  • Photovoltaik: Der Ausbau der Solarenergie verschlingt riesige Mengen Silber.
  • Elektromobilität: Jedes E-Auto benötigt das Edelmetall.
  • 5G-Technologie: Der neue Mobilfunkstandard ist auf Silber angewiesen.

Doch nicht nur die Industrie greift zu. Laut dem Silver Institute dürften auch die physischen Silberinvestitionen in Europa und Nordamerika zulegen, da Anleger das Metall als Wertspeicher und Inflationsschutz schätzen. Diese Kombination aus schrumpfendem Angebot und explodierender Nachfrage erzeugt einen natürlichen Preisdruck.

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Charttechnik: Ausbruch geschafft?

Unterstützung kommt auch von der technischen Seite. Jüngst hat der Silberpreis wichtige charttechnische Widerstandszonen durchbrochen. Solche Signale locken oft weitere Käufer an und könnten die Aufwärtsbewegung beschleunigen. Verstärkt wird diese Sichtweise durch die Beobachtung einiger Marktteilnehmer, die Silber im Vergleich zu Gold als unterbewertet ansehen. Die Gold-Silber-Ratio, ein beliebter Indikator hierfür, deutet auf erhebliches Aufholpotenzial für das weiße Metall hin. Die Aktie kratzte erst kürzlich, am 9. Juni, an ihrem 52-Wochen-Hoch von 36,80 USD – ein Zeichen der Stärke.

Doch was könnte den Glanz trüben? Analysten warnen vor einem potenziell überkauften Niveau, das kurzfristig Gewinnmitnahmen auslösen könnte. Auch zähe internationale Wirtschaftsgespräche, beispielsweise mit China, könnten die Stimmung belasten und für Volatilität sorgen. Aktuell notiert der Preis bei 36,41 USD, was einer Veränderung von -0,78% zum Vortag entspricht und die kurzfristige Nervosität widerspiegelt. Die Frage bleibt: Setzen sich die starken Fundamentaldaten durch oder bremsen kurzfristige Dämpfer den Silber-Express?

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