Ein Londoner Gericht hat Shell einen schweren Schlag versetzt: Der Öl-Riese kann nun für jahrzehntelange Umweltverschmutzung in Nigeria zur Verantwortung gezogen werden. Während das Unternehmen gleichzeitig Milliarden in Aktienrückkäufe pumpt, droht 2027 ein Prozess mit unabsehbaren Folgen. Kann Shell die rechtlichen Altlasten wegkaufen?

Rechtliche Niederlage mit Sprengkraft

Das britische High Court hat Shell am Freitag eine empfindliche juristische Niederlage zugefügt. Das Gericht entschied, dass sowohl der Konzern als auch seine nigerianische Tochtergesellschaft für langjährige Ölverschmutzungen in zwei nigerianischen Gemeinden haftbar gemacht werden können.

Besonders brisant: Die Richter wiesen Shells Argument zurück, dass eine fünfjährige Verjährungsfrist ältere Verschmutzungen ausschließt. Damit können die betroffenen Gemeinden sogar für Schäden klagen, die mehr als fünf Jahre zurückliegen. Das Mutterunternehmen Shell plc kann nun auch für Pipeline-Lecks verantwortlich gemacht werden – ein Punkt, den der Konzern vehement bestritten hatte.

Der Vollprozess ist für 2027 angesetzt und bringt Shell in eine prekäre Lage: Das Unternehmen könnte sogar für Schäden durch illegale Öldiebstähle haftbar werden, falls es seine Infrastruktur nicht ausreichend geschützt hat.

Milliarden-Rückkaufprogramm läuft weiter

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Parallel zu den rechtlichen Turbulenzen setzt Shell unbeirrt sein Aktienrückkaufprogramm fort. Am 20. Juni kaufte das Unternehmen weitere 2,12 Millionen eigene Aktien zurück – aufgeteilt auf 1,07 Millionen Papiere an den Londoner Börsen und 1,05 Millionen an europäischen Handelsplätzen.

Die Rückkaufpreise bewegten sich zwischen 26,54 und 26,93 Pfund in London sowie 31,24 bis 31,69 Euro an den europäischen Märkten. Das am 2. Mai angekündigte Programm wird über BNP PARIBAS abgewickelt und signalisiert Vertrauen in die eigene Finanzstärke.

Zwiespältige Signale

Shell befindet sich in einem Dilemma: Während das Unternehmen durch massive Aktienrückkäufe Stärke demonstriert und Aktionäre bei Laune hält, schwebt das Damoklesschwert eines womöglich kostspieligen Umweltprozesses über dem Konzern. Die Märkte müssen nun abwägen, ob die kurzfristige Kapitalrückführung die langfristigen Rechtsrisiken aus Nigeria aufwiegt.

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