Der britische Energieriese sieht sich mit ernsten Anschuldigungen konfrontiert. Der Tankstellen-Interessenverband (TIV) hat eine Verbandsklage gegen den Konzern eingereicht und wirft ihm unfaire Praktiken im lukrativen Shop-Geschäft vor. Droht dem Unternehmen hier Ungemach?

Die Kernaussage: Knebelverträge und überzogene Preise?

Im Zentrum der Kritik stehen die Einkaufskonditionen, die der Ölmulti seinen Tankstellenpächtern offenbar aufzwingt. Der Vorwurf wiegt schwer: Pächter sollen verpflichtet werden, rund 90 Prozent ihrer Shop-Artikel von Carissa, einer Tochtergesellschaft des Konzerns, zu beziehen. Das Problem dabei? Die Einkaufspreise bei Carissa sollen massiv über dem Marktniveau liegen – von Aufschlägen zwischen 70 und teils sogar 110 Prozent ist die Rede.

Für die Tankstellenpächter, die das unternehmerische Risiko tragen, ist das eine bittere Pille. Denn das Geschäft mit Snacks, Getränken und Tabakwaren ist längst zur Haupteinnahmequelle geworden. Rund 60 Prozent des Rohertrags, so der TIV, stammen mittlerweile aus dem Shop-Verkauf. Die klassische "Tankstelle mit Shop" wandelt sich immer mehr zum "Shop mit Tankstelle". Doch an diesem lukrativen Kuchen scheinen vor allem die Konzerne verdienen zu wollen, während freies Unternehmertum auf der Strecke bleibt.

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Wie reagiert der Öl-Gigant?

Shell selbst weist die Vorwürfe als nicht nachvollziehbar zurück. Eine Sprecherin deutete an, dass bei Preisvergleichen auch die erbrachten Leistungen, wie komplexe Logistik und Warenwirtschaft, berücksichtigt werden müssten.

Dieser Konflikt um die Shop-Margen beschattet nun die strategische Neuausrichtung. Während das klassische Geschäft mit Öl und Gas zwar noch den Löwenanteil der Erlöse sichert, setzt man strategisch verstärkt auf neue Felder wie die E-Mobilität. Florian Glattes, bei Shell verantwortlich für das Tankstellengeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz, bekennt sich klar zu dieser Entwicklung. Es dürfte spannend werden, wie die Gerichte die aktuellen Vorwürfe bewerten und welche Konsequenzen das für das Geschäftsmodell des Energieriesen nach sich zieht.

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