
ServiceNow Aktie: Zurückhaltend beobachten
04.06.2025 | 08:52
Die Papiere des Software-Schwergewichts ServiceNow haben Anlegern im vergangenen Jahr viel Freude bereitet, mit einem Kursanstieg von rund 50 Prozent. Doch nun sorgt ein signifikanter Aktienverkauf durch den Vorstandsvorsitzenden und CEO William R. McDermott für Aufsehen. Am 30. Mai 2025 veräußerte McDermott Anteile im Wert von rund 2,07 Millionen US-Dollar. Ein strategischer Schachzug oder ein Indiz dafür, dass selbst die Unternehmensspitze vor einer möglichen Korrektur Gewinne sichert?
Die Transaktionen fanden zu Preisen zwischen 1.006,70 und 1.020,00 US-Dollar je Aktie statt und waren Teil eines bereits am 27. Februar 2025 etablierten Handelsplans nach Rule 10b5-1. Nach diesen Verkäufen hält McDermott direkt noch 6.614 Aktien und indirekt über einen Trust weitere 4.881 Papiere. Während solche Verkäufe von Unternehmensinsidern nicht unüblich sind, werfen sie doch ein Schlaglicht auf die aktuelle Bewertung des Unternehmens, das eine Marktkapitalisierung von beeindruckenden 209,61 Milliarden US-Dollar auf die Waage bringt.
Operative Stärke als Gegengewicht?
Trotz der Insiderverkäufe präsentiert sich das Unternehmen operativ in bestechender Form. Die Bruttogewinnmargen liegen bei beachtlichen 79 Prozent. Besonders die Produktgruppe "Core Business Workflows" konnte jüngst glänzen: Hier wurde ein jährlich wiederkehrender Umsatz von 1,1 Milliarden US-Dollar erzielt, wobei der Wert der neu abgeschlossenen Verträge im letzten Quartal um etwa 40 Prozent zulegte. Als maßgebliche Treiber für dieses Wachstum gelten die starke Nachfrage nach ServiceNow Assist und der Upgrade-Zyklus im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz. Bis zum kommenden Jahr peilt das Unternehmen allein mit seinem führenden KI-Werkzeug einen Jahresumsatz von einer Milliarde US-Dollar an.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, findet derzeit ein Umbau in der Vertriebssparte statt, der auch mit dem Weggang von Top-Führungskräften einhergeht. Der Fokus liegt hier klar auf der Neuausrichtung der Verkaufsprozesse rund um KI-basierte Produkte.
Analysten heben den Daumen – Bewertung im Fokus
Die positiven operativen Nachrichten und die KI-Fantasie spiegeln sich auch in den Einschätzungen der Analystenhäuser wider. So erhöhten sowohl TD Cowen als auch BMO Capital ihre Kursziele für die ServiceNow-Aktie auf 1.150 US-Dollar. RBC Capital Markets bestätigte die Einstufung "Outperform" mit einem Kursziel von 1.100 US-Dollar und sieht das Potenzial, dass sich ServiceNow zu einem zentralen "KI-Agenten der Agenten" entwickelt. Bernstein bekräftigte ebenfalls ein "Outperform"-Rating mit einem Ziel von 1.003 US-Dollar, wobei der Fokus hier auf den zukünftigen Umsatzbeiträgen der "Pro Plus (GenAI)"-Produkte liegt.
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Dennoch, ein Blick auf fundamentale Bewertungskennzahlen, wie sie etwa InvestingPro liefert, deutet darauf hin, dass die Aktie derzeit als überbewertet gelten könnte. Eine Situation, die bei wachstumsstarken Technologieunternehmen nicht selten ist, aber zur Vorsicht mahnt.
Das Ökosystem als stiller Erfolgsfaktor
Ein oft unterschätzter Faktor für den Erfolg ist das starke Partnernetzwerk und die tiefe Integration der ServiceNow-Plattform in die Geschäftsprozesse der Kunden. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Entscheidung von zwei renommierten US-Eliteuniversitäten, ihre IT-Helpdesks mit einer Voice-AI- und Contact-Center-Lösung von 3CLogic zu transformieren, die speziell für ServiceNow entwickelt wurde. Diese Implementierungen zielen darauf ab, Altsysteme abzulösen, die Servicequalität durch Automatisierung und Echtzeit-Einblicke zu verbessern und eine einheitliche ServiceNow-Erfahrung zu schaffen.
Solche Entwicklungen unterstreichen die wachsende Nachfrage nach integrierten IT-Service-Management-Lösungen und die zentrale Rolle, die ServiceNow hierbei spielt. Die Fähigkeit, KI-gestützte Werkzeuge nahtlos in die Kernplattform einzubinden, erweist sich zunehmend als Wettbewerbsvorteil.
Der Verkauf von Aktien durch den CEO mag bei einigen Anlegern für ein flaues Gefühl im Magen sorgen. Doch die beeindruckende operative Dynamik, getrieben durch die starke Positionierung im KI-Bereich und ein robustes Ökosystem, zeichnet ein anderes Bild. Die große Frage bleibt, ob die aktuellen Wachstumsperspektiven die sportliche Bewertung nachhaltig rechtfertigen können. Es verspricht, ein spannender Weg zu werden.
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