Samsung SDI vollzieht eine strategische Neuausrichtung im E-Auto-Batteriesektor. Der südkoreanische Konzern passt seine Produktionspläne in den USA an – mit weitreichenden Folgen für die Zusammenarbeit mit General Motors.

GM setzt auf günstigere LFP-Batterien

Der Schlüssel zur Wende: Samsung SDI wird künftig Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) in den USA produzieren. Das Joint Venture mit General Motors in Indiana, ursprünglich für nickelreiche NCM-Batterien geplant, wird teilweise auf LFP-Produktion umgestellt. GM drängt seine südkoreanischen Partner Samsung SDI und LG Energy Solution dazu, die günstigeren LFP-Zellen für mehrere Mittelklasse-E-Modelle zu liefern.

Der Wechsel spiegelt einen Branchentrend wider – Kosteneffizienz wird immer entscheidender. LFP-Batterien könnten die Herstellungskosten deutlich senken und damit Elektroautos erschwinglicher machen. Für Samsung SDI bedeutet das: Das Unternehmen muss seine Produktion an die veränderten Anforderungen eines wichtigen Partners anpassen.

Doch was heißt das für die bewährte NCM-Technologie? Während NCM-Batterien eine hohe Energiedichte bieten, punkten LFP-Zellen mit niedrigeren Preisen – ideal für Volumenmodelle. GM plant laut Berichten, fünf von sieben E-Auto-Modellen künftig mit LFP-Batterien auszustatten. NCM-Zellen bleiben den Premiummodellen vorbehalten. Samsung SDI diversifiziert damit sein Batterie-Portfolio für unterschiedliche Marktsegmente.

LMR-Batterien als nächster Schritt

Doch Samsung SDI denkt bereits weiter: Zusammen mit anderen südkoreanischen Herstellern treibt das Unternehmen die Kommerzialisierung von Lithium-Mangan-reichen (LMR) Batterien voran. Diese neue Technologie soll die Lücke zwischen günstigen LFP- und leistungsstarken NCM-Batterien schließen. LMR verspricht eine bessere Balance aus Kosten, Sicherheit und Energieausbeute – bei geringeren Materialkosten als NCM.

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Eine Doppelstrategie zeichnet sich ab: Hochwertige Nickel-Batterien für Premiumsegmente, während LMR als flexiblere, kostengünstigere Alternative für die breite Masse positioniert wird. Die Markteinführung ist für 2028 geplant.

Kapitalerhöhung und Fabrikausbau

Die technologische Neuausrichtung begleitet Samsung SDI mit finanziellen Weichenstellungen. Anfang des Jahres startete das Unternehmen seine erste Kapitalerhöhung seit zwei Jahrzehnten. Die Mittel fließen unter anderem in das US-Joint-Venture mit GM und neue Produktionslinien in Ungarn. Die Zeichnungsfrist für nicht übernommene Aktien läuft am 2. und 3. Juni.

Die Kapitalmaßnahme zeigt: Trotz Überkapazitäten und einer E-Auto-Flaute setzt Samsung SDI auf langfristiges Wachstum. Bis neue Fabriken die volle Produktion erreichen, vergehen erfahrungsgemäß zwei bis drei Jahre.

Die Märkte beobachten die strategischen Manöver aufmerksam. In einem hart umkämpften Umfeld setzt Samsung SDI auf Innovation und Anpassungsfähigkeit – die Diversifizierung der Batterie-Technologien und Kapazitätserweiterungen sollen das Unternehmen für die Zukunft wappnen.

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