Prysmian zieht sich weiter aus seinem chinesischen Joint Venture zurück – und löst damit erneut Diskussionen über die strategische Ausrichtung des Kabelherstellers aus. Der Verkauf eines weiteren Aktienpakets an Yangtze Optical Fibre and Cable (YOFC) markiert eine deutliche Reduzierung der Beteiligung, während gleichzeitig der italienische Markt unter Druck steht.

Milliarden-Deal mit Folgen

Über seine Tochter Draka Comteq hat Prysmian erneut einen Teil seiner YOFC-Anteile abgestoßen. Der Blockverkauf umfasst rund 32,9 Millionen H-Aktien zu je 15,44 Hongkong-Dollar – das entspricht etwa 4,35% des chinesischen Unternehmens. Nach Abschluss der Transaktion schrumpft Prysmians Beteiligung von bisher 20% auf nur noch 15,65%.

Interessant dabei: Die Vereinbarung erfolgte gemeinsam mit J.P. Morgan als alleinigem Bookrunner, wobei beide Parteien eine bestehende Lock-up-Frist aus einem früheren Verkauf im April 2025 außer Kraft setzten. Diese beschleunigte Abfolge von Verkäufen wirft Fragen auf: Handelt es sich hier um eine strategische Neuausrichtung oder einfach um Kapitalfreisetzung?

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Märkte reagieren verhalten

Die Nachricht traf auf einen ohnehin angespannten Markt. Der italienische Leitindex FTSE MIB verlor am Montagmorgen 0,5%, während Prysmians Aktie mit minus 1,2% sogar noch stärker nachgab.

Doch was steckt hinter dieser Entwicklung? Einerseits könnte der Verkauf als Zeichen gewertet werden, dass Prysmian seine China-Engagements überdenkt. Andererseits könnte das freigesetzte Kapital für Investitionen in andere Wachstumsbereiche genutzt werden. Die Märkte scheinen sich noch nicht einig zu sein – die kommenden Tage werden zeigen, ob dieser Schritt als kluges Portfolio-Management oder als Rückzug aus einem wichtigen Zukunftsmarkt interpretiert wird.

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