Palantir, der Datenanalyse-Spezialist mit tiefen Verbindungen in Regierungs- und jetzt auch immer stärker in Wirtschaftskreise, erlebt einen wahren Börsenrausch. Während der KI-Hype die Aktie auf immer neue Höhen treibt, fragen sich viele Anleger: Ist das der Beginn einer langfristigen Erfolgsgeschichte oder eine gefährlich überbewertete Wette auf die Zukunft?

KI-Fantasie und strategische Schachzüge als Kurstreiber

Die Aktie von Palantir zeigt eine bemerkenswerte Dynamik und hat sich seit einem Tiefpunkt im April wieder deutlich erholt, zeitweise sogar verdoppelt. Selbst nach einer anfänglich negativen Reaktion auf eigentlich starke Quartalszahlen Anfang Mai, bei der die Aktie kurzzeitig um 12% fiel, legte sie schnell wieder rund 10% zu und setzte ihre beeindruckende Jahresperformance fort. Tatsächlich präsentiert sich die Performance der Aktie überaus stark: Seit Jahresbeginn steht ein Plus von beeindruckenden 58,37% zu Buche, und auf Sicht von zwölf Monaten summiert sich der Zuwachs gar auf über 480%. Mit einem Schlusskurs von 116,10 Euro am Freitag notiert das Papier nur knapp unter seinem im Februar erreichten 52-Wochen-Hoch von 119,28 Euro.

Doch was steckt hinter dieser anhaltenden Kursrallye? Vor allem der Enthusiasmus rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Palantirs wahrgenommene Nähe zu einflussreichen Persönlichkeiten sowie potenziellen internationalen Großaufträgen scheinen hier die entscheidenden Faktoren zu sein. So sorgte beispielsweise die Nachricht, dass CEO Alex Karp eine Wirtschaftsdelegation nach Saudi-Arabien begleitete, für einen Kursschub. Obwohl keine konkreten Deals für Palantir bekannt gegeben wurden, wird das Unternehmen als potenzieller Profiteur von Verteidigungs- und KI-Initiativen im Nahen Osten gehandelt.

Fundamentale Stärke: Die Zahlen sprechen für sich

Die Ergebnisse des ersten Quartals 2025 untermauern die positive Stimmung:

  • Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 39% auf 884 Millionen US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
  • Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag mit 13 Cents im Rahmen der Wall Street-Prognosen.Ein wesentlicher Wachstumstreiber war der US-Markt, wo der Umsatz um 55% zulegte. Besonders hervor stach das US-Commercial-Geschäft mit einem Umsatzplus von 71%, womit erstmals eine jährliche Run-Rate von über einer Milliarde US-Dollar erreicht wurde. Auch das US-Regierungsgeschäft wuchs kräftig um 45%. Allein im ersten Quartal schloss das Unternehmen 139 Deals im Wert von jeweils mindestens einer Million US-Dollar ab.

Aufgrund dieser starken Entwicklung hob Palantir seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2025 auf 3,89 bis 3,902 Milliarden US-Dollar an, was einem Wachstum von 36% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Prognose für das US-Commercial-Geschäft wurde auf über 1,178 Milliarden US-Dollar erhöht (mindestens 68% Wachstum). Der "Rule of 40"-Score des Unternehmens, eine Kennzahl, die Umsatzwachstumsrate und Gewinnmarge addiert, verbesserte sich auf 83.

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Die Kehrseite der Medaille: Analysten warnen vor "irrationaler" Bewertung

Trotz der starken Performance und der vielversprechenden Aussichten bleiben die Analystenmeinungen zu Palantir gespalten – hauptsächlich aufgrund der hohen Bewertung. Die Aktie wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der erwarteten Gewinne gehandelt, das deutlich über ihrem Fünfjahresdurchschnitt und dem der Branchenkollegen liegt. Einige Analysten bezeichnen die Bewertung als "irrational" oder "für mehr als Perfektion eingepreist". Von 27 Analysten, die Palantir beobachten, haben derzeit nur sieben eine Kauf- oder Übergewichten-Empfehlung ausgesprochen. Andere bleiben bei einer Halteempfehlung. Berichten zufolge hat Cathie Wood's Ark Invest Palantir-Aktien verkauft, möglicherweise ebenfalls aufgrund der hohen Bewertung.

Es gibt jedoch auch optimistischere Stimmen. So hat beispielsweise die Bank of America ihre Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel erhöht. Als Begründung nannten die Analysten Palantirs Fähigkeit, "ergebnisorientierte, maßgeschneiderte KI-gestützte Produkte in großem Maßstab" zu entwickeln. Das starke Wachstum in den US-amerikanischen kommerziellen und staatlichen Segmenten sowie ein wachsender Kundenstamm und größere Vertragsabschlüsse werden als positive Indikatoren gewertet.

Ausblick: Gratwanderung zwischen Wachstum und Gier

Palantir navigiert geschickt durch den boomenden KI-Markt und liefert beeindruckende Wachstumszahlen. Die entscheidende Frage für Anleger bleibt jedoch, wie viel von diesem zukünftigen Erfolg bereits im aktuellen, ambitionierten Aktienkurs eingepreist ist. Die hohe Bewertung signalisiert, dass erhebliche Erwartungen an zukünftiges Wachstum und Erfolg bestehen – eine Gratwanderung, bei der jede Enttäuschung empfindliche Kursreaktionen auslösen könnte.

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