Palantir Aktie: 'Feuer unterm Dach' oder eiskalte Dusche?
08.05.2025 | 06:16
Trotz glänzender Quartalszahlen und einer angehobenen Prognose schickten Anleger die Aktie des US-Datenanalyse-Spezialisten auf Talfahrt. Was steckt hinter dieser paradoxen Reaktion des Marktes, die CEO Alex Karp's Aussage "Palantir steht in Flammen" Lügen straft?
Glanz und Enttäuschung nach den Zahlen
Palantir legte für das erste Quartal 2025 beeindruckende Zahlen vor: Der bereinigte Gewinn pro Aktie von 13 Cents entsprach den Erwartungen, doch der Umsatz übertraf mit 884 Millionen US-Dollar (ein Plus von 39 % gegenüber dem Vorjahr) die Analystenschätzungen deutlich. Vor allem das US-Geschäft boomte mit einem Zuwachs von 55 %, getrieben von einem Anstieg der kommerziellen Erlöse um 71 % und der Einnahmen aus dem Regierungssektor um 45 %. Die USA tragen mittlerweile rund 71 % zum Gesamtumsatz bei.
Auch der Ausblick wurde angehoben: Für das zweite Quartal wird ein Umsatz zwischen 934 und 938 Millionen Dollar erwartet, mehr als Analysten prognostiziert hatten. Die Jahresumsatzprognose für 2025 wurde auf 3,89 bis 3,902 Milliarden Dollar erhöht, was einem jährlichen Wachstum von 36 % entspräche.
Doch trotz dieser auf dem Papier starken Zahlen und dem Optimismus des Managements brach die Aktie am Handelstag nach der Zahlenvorlage um rund 12 % ein. Noch kurz zuvor hatte das Papier in der Nähe seines Allzeithochs von 119,28 Euro (erreicht Mitte Februar) notiert und seit Jahresbeginn kräftig zugelegt.
Die Krux mit den Erwartungen und der Bewertung
Warum also die kalte Schulter der Investoren?
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- Überzogene Erwartungen: Analysten vermuten, dass die Anleger nach den herausragenden Ergebnissen im Februar und November auf noch spektakulärere Zahlen gehofft hatten.
- Wachstumsverlangsamung: Die prognostizierte Wachstumsrate für das Gesamtjahr von 36 % liegt unter dem Wachstum von 39 % im ersten Quartal. Ähnliches gilt für das US-Privatsektorgeschäft, das von 71 % im ersten Quartal auf voraussichtlich 68 % bis Jahresende wachsen soll.
- Sportliche Bewertung: Ein entscheidender Faktor dürfte die extrem hohe Bewertung sein. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der erwarteten Gewinne von über 230 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 92 ist die Aktie deutlich teurer als andere Softwareanbieter. Diese Bewertung ist mehr als dreimal so hoch wie die des nächstbesten Vergleichswerts in der Peer Group.
Einige Beobachter führen die hohe Bewertung auf eine loyale Basis von Privatanlegern zurück, die mehr auf die Mission des Unternehmens als auf klassische Kennzahlen achten. Doch selbst die starke operative Leistung reichte offenbar nicht aus, um weitere Käufer zu überzeugen, als die Aktie bereits im vorbörslichen Handel nachgab. Charttechniker sehen zudem das Risiko einer Doppeltop-Formation, was in Kombination mit der ambitionierten Bewertung kurzfristige Risiken birgt.
Internationales Sorgenkind und Lichtblicke
Ein weiterer Wermutstropfen im Zahlenwerk war die Entwicklung des internationalen kommerziellen Geschäfts, das um 5 % gegenüber dem Vorjahr zurückging. Als Hauptgrund hierfür wurden "anhaltende Gegenwinde in Europa" genannt.
Trotz des Kursrückgangs gibt es auch positive Signale. So hat beispielsweise der Wedbush-Analyst Daniel Ives sein Kursziel für Palantir erhöht und die Einstufung "Outperform" bestätigt. Zudem wurde im April bekannt, dass die NATO Palantirs KI-gestütztes Militärsystem erworben hat.
Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob Palantir die hohen Erwartungen doch noch erfüllen kann oder ob die jüngste Kurskorrektur nur der Anfang einer Neubewertung war. Die Stimmung am Gesamtmarkt, beeinflusst durch das aktuelle FOMC-Treffen und die Zinspolitik, wird dabei ebenfalls eine Rolle spielen.
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