Die OHB SE beweist Nervenstärke in unruhigen Zeiten: Während viele Raumfahrtunternehmen mit Budgetkürzungen und Projektverzögerungen kämpfen, hält der Bremer Technologiekonzern an seiner stabilen Dividendenpolitik fest. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung – und wie reagieren die Märkte?

Hauptversammlung bestätigt bewährten Kurs

Mit klaren Mehrheiten verabschiedeten die Aktionäre auf der Jahresversammlung am Freitag eine Reihe wichtiger Beschlüsse. Das zentrale Signal: Die Dividende bleibt mit 0,60 Euro je Aktie auf Vorjahresniveau. Eine bewusste Entscheidung, die Stabilität signalisieren soll, während gleichzeitig wichtige Raumfahrtprogramme wie europäische Satellitenprojekte an Fahrt aufnehmen.

Neben der Ausschüttung standen weitere Weichenstellungen an:

  • Verlängerung der Mandate für drei erfahrene Aufsichtsräte
  • Erneute Ermächtigung für Aktienrückkäufe
  • Bestätigung von PwC als Abschlussprüfer

Ex-Dividende-Effekt trifft auf langfristigen Aufwärtstrend

Die unmittelbare Marktreaktion folgte dem üblichen Muster: Am Freitag notierte die Aktie ex Dividende bei 75,80 Euro, ein Minus von 1,3%. Doch dieser kurzfristige Effekt verblasst angesichts der beeindruckenden Langfristperformance:

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  • Gegenüber dem 52-Wochen-Tief: +78,4%

Die Volatilität von über 50% zeigt allerdings, dass Anleger die Branchenrisiken im Blick behalten. Raumfahrtprojekte sind bekannt für ihre langen Zyklen und budgetären Unsicherheiten.

Kontinuität als strategischer Vorteil?

Die Wiederwahl der Aufsichtsräte und die stabile Dividende deuten auf einen bewussten Kurs der Verlässlichkeit hin – eine Seltenheit in einer Branche, die sonst von spektakulären Projekten und Rückschlägen geprägt ist. Die Frage ist: Kann OHB diesen Ansatz in einem Markt durchhalten, der immer stärker zwischen staatlichen Programmen und privaten Raumfahrtambitionen zerrissen wird?

Mit der Ermächtigung zum Aktienrückkauf behält sich das Management zudem flexibles Handeln vor. Ein Signal an die Märkte, dass man bereit ist, bei attraktiven Bewertungen aktiv zu werden. Angesichts der aktuellen Bewertung oberhalb des 200-Tage-Durchschnitts (+32%) dürften solche Maßnahmen jedoch vorerst kein Thema sein.

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