Ein winziger Verwaltungsfehler entpuppt sich als gigantisches Problem für den dänischen Pharmakonzern. Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist bittere Realität: Novo Nordisk verliert den Patentschutz für sein Blockbuster-Medikament Ozempic in Kanada - weil das Unternehmen 2019 eine läppische Gebühr von 250 kanadischen Dollar nicht bezahlt hat.

Die Tragweite dieser Nachlässigkeit wird erst jetzt deutlich. Der Patentschutz für Semaglutid, den Wirkstoff in Ozempic, läuft in Kanada bereits 2026 aus. Das kanadische Patentamt hatte den Konzern im Mai 2019 schriftlich über die ausstehende Aufrechterhaltungsgebühr informiert. Mit einer verspäteten Zahlung von 450 kanadischen Dollar hätte sich das Patent noch retten lassen - doch Novo Nordisk reagierte nicht.

Milliardenschwere Konsequenzen drohen

Die Abnehmspritze Ozempic spülte dem Unternehmen allein in Kanada 2,5 Milliarden kanadische Dollar in die Kassen. Weltweit erwirtschaftet der Diabetes- und Adipositas-Wirkstoff rund 19 Milliarden US-Dollar Umsatz. Mit dem Wegfall des Patentschutzes können Generika-Hersteller nun billige Nachahmerpräparate auf den kanadischen Markt bringen - entsprechende Anträge sind bereits eingereicht.

Doch das könnte erst der Anfang sein. Besonders brisant: Die in Kanada zugelassenen Ozempic-Generika könnten über das sogenannte Section 804-Importprogramm auch in die USA gelangen. Der Bundesstaat Florida verhandelt bereits mit der FDA über ein entsprechendes Importprogramm. Sollte dies Realität werden, würden Novo Nordisk auch im wichtigsten Pharmamarkt der Welt massive Umsatzeinbußen drohen.

Aktie bereits unter Druck

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Die Hiobsbotschaft trifft das Unternehmen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Novo Nordisk-Aktie befindet sich bereits im freien Fall und hat seit Jahresbeginn über 21 Prozent an Wert verloren. Die schwache Performance kostete bereits CEO Lars Fruergaard Jørgensen den Job - er kündigte im Mai seinen Rücktritt an.

Das Unternehmen selbst zeigt sich wenig einsichtig. Man prüfe "alle Entscheidungen zum geistigen Eigentum sorgfältig auf globaler Ebene", heißt es aus Kopenhagen. Die Exklusivitätsfristen endeten "im Rahmen ihres normalen Lebenszyklus". Von einem normalen Lebenszyklus kann bei Ozempic allerdings kaum die Rede sein - das Medikament steht noch am Anfang seiner Erfolgsgeschichte.

Perfekter Sturm für den Pharma-Riesen?

Neben der Patent-Panne kämpft Novo Nordisk mit wachsender Konkurrenz im lukrativen Abnehm-Segment und politischem Gegenwind. US-Präsident Trump hat angekündigt, die Medikamentenpreise massiv zu senken. Was als administrative Kleinigkeit begann, könnte sich so zu einer echten Bedrohung für den dänischen Pharma-Giganten entwickeln.

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