Novo Nordisk, der dänische Pharmariese, der mit seinen Abnehmspritzen Ozempic und Wegovy einen beispiellosen Börsenhype auslöste, steht plötzlich vor gewaltigen Herausforderungen. Nun der Paukenschlag: CEO Lars Fruergaard Jørgensen muss seinen Hut nehmen. Ist die goldene Ära des Konzerns abrupt beendet oder handelt es sich nur um eine schmerzhafte Zäsur?

Der Druck wird zu groß: CEO-Abgang als Krisensignal

Der Rücktritt des langjährigen Konzernchefs ist laut offizieller Mitteilung eine direkte Konsequenz der "jüngsten Marktprobleme und der Entwicklung des Aktienkurses seit Mitte 2024". Und diese Entwicklung hat es in sich: Die Aktie, die im Juni 2024 noch bei über 137 Euro notierte, ist seitdem um fast 60 Prozent eingebrochen und kämpft aktuell um die Marke von 60 Euro (Schlusskurs Freitag: 57,69 Euro).

Zusätzlich zu diesem dramatischen Wertverlust musste Novo Nordisk kürzlich die Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren. Statt eines Wachstums von 16-24% werden nun nur noch 13-21% erwartet. Als Gründe werden der zunehmende Wettbewerb und insbesondere die Auswirkungen von nachgeahmten Präparaten (sogenannten Compounded-Versionen) der GLP-1-Medikamente während Lieferengpässen genannt.

Konkurrenz schläft nicht: Eli Lilly und Nachahmer im Nacken

Die Probleme für Novo Nordisk kommen nicht von ungefähr. Der Pharmagigant sieht sich einem immer härteren Wettbewerb auf dem lukrativen Markt für Adipositas-Medikamente ausgesetzt. Insbesondere der US-Rivale Eli Lilly macht mächtig Druck: Dessen Präparat Zepbound soll seit Mitte März in den USA bereits mehr Verordnungen verzeichnen als Wegovy. Zudem belasteten erfolgreiche Studienergebnisse von Eli Lillys oralem Diabetes- und Adipositasmittel Orforglipron die Stimmung für Novo Nordisk.

Eine weitere Herausforderung stellt die Praxis des "Drug Compounding" dar, bei der Apotheken individualisierte Versionen von Medikamenten herstellen. Obwohl US-Behörden den Lieferengpass, der diese Praxis für Wegovy und Ozempic ermöglichte, im Februar für beendet erklärten, sind die Nachwirkungen weiterhin spürbar. Novo Nordisk hat angekündigt, entschieden gegen rechtswidrige und unsichere Nachahmungen vorgehen zu wollen.

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Strategie unter der Lupe: Wie geht es weiter?

Doch was bedeutet dieser Führungswechsel für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens? Laut Novo Nordisk soll die Kernstrategie unverändert bleiben, und der Aufsichtsrat zeige sich zuversichtlich bezüglich der bestehenden Geschäftspläne. Jørgensen wird für eine Übergangszeit im Amt bleiben, um eine reibungslose Übergabe an seinen Nachfolger zu gewährleisten, dessen Suche bereits läuft. Das Unternehmen betont, aktiv daran zu arbeiten, den Zugang der Patienten zu seinen GLP-1-Behandlungen zu erweitern und die illegale Herstellung von Nachahmerpräparaten zu bekämpfen.

Die unmittelbare Reaktion der Börse auf die Nachricht vom Chef-Wechsel war ein weiterer Kursrutsch der Aktie in Kopenhagen. Kein Wunder also, dass Anleger nervös reagieren und die Unsicherheit wächst.

Ausblick: Ein bitterer Abgang trotz Erfolgsära

Trotz der aktuellen Turbulenzen darf nicht vergessen werden, dass sich unter der achtjährigen Führung von Lars Fruergaard Jørgensen Umsatz, Gewinn und auch der Aktienkurs von Novo Nordisk zeitweise fast verdreifacht hatten. Der Abschied erfolgt nun auf dem Tiefpunkt einer schweren Krise. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es dem dänischen Konzern gelingt, das Ruder herumzureißen und inmitten des verschärften Wettbewerbs und der hausgemachten Probleme wieder Stabilität zu finden. Die Fußstapfen für den neuen CEO sind gewaltig.

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