Nio drückt aufs Gaspedal: Mit einer Welle neuer und überarbeiteter Modelle will der chinesische E-Autobauer im hart umkämpften Heimatmarkt punkten und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Doch reicht diese Produktoffensive, um die Aktie aus dem Kurskeller zu befördern und den scharfen Wettbewerb auf Distanz zu halten?

Frische Modelle rollen vom Band

Der Elektroautohersteller hat heute mit den Auslieferungen seiner überarbeiteten Modelle ES6 und EC6 begonnen. Um kurze Lieferzeiten zu gewährleisten, produzierte Nio Berichten zufolge bereits eine vierstellige Zahl dieser Fahrzeuge im Voraus. Kaufinteressenten müssen aktuell mit einer Wartezeit von zwei bis vier Wochen nach Bestellbestätigung rechnen. Doch damit nicht genug: Am 25. Mai stehen bereits die nächsten Premieren an, wenn die aktualisierten Versionen der Limousine ET5 und des Kombis ET5 Touring offiziell vorgestellt werden. Vorbestellungen hierfür sind seit dem 10. Mai möglich.Die Modellpflege für ES6 und EC6 kommt ohne Preiserhöhung, beinhaltet aber technische Aufwertungen, wie etwa Nios hauseigenen Chip für intelligentes Fahren, den „Shenji“.

Analysten zwischen Hoffnung und Skepsis

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Die Deutsche Bank zeigt sich optimistisch und rechnet für Mai mit Auslieferungszahlen auf dem Niveau des Vormonats (rund 24.000 Fahrzeuge). Für das laufende zweite Quartal erwartet das Geldhaus dank der neuen Modelle sogar einen Auslieferungsrekord von 75.000 bis 80.000 Fahrzeugen.Diese positive operative Erwartung steht jedoch im Kontrast zur jüngsten Kursentwicklung. Obwohl die Aktie auf Monatssicht zulegen konnte, zeigt der Blick auf die längerfristige Performance mit einem Minus von fast 19% seit Jahresbeginn und über 25% auf Zwölfmonatssicht ein anderes Bild. Der Titel notierte gestern bei 3,59 Euro und kämpft weiterhin mit einem deutlichen Abwärtstrend, rund 15% unter dem 200-Tage-Durchschnitt.Einige Analysten sehen das Kursziel bis 2025 bei optimistischen 9,50 US-Dollar und verweisen auf die technologische Basis und die Marktposition in China. J.P. Morgan hingegen hat sich deutlich vorsichtiger positioniert und die Aktie kürzlich auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 4,70 US-Dollar herabgestuft. Für das kommende Quartalsergebnis erwarten Analysten im Konsens einen Verlust pro Aktie von 0,22 US-Dollar bei einem Umsatz von 1,71 Milliarden US-Dollar, was immerhin einem Zuwachs von rund 24,5% gegenüber dem Vorjahresquartal entspräche.

Strategische Weichenstellungen und Hürden

Nio setzt neben der Modelloffensive auf eine internationale Expansion und den Ausbau seiner Sub-Marken Onvo und Firefly, wobei letztere langfristig 10% zum Gesamtumsatz beitragen soll. Die entscheidenden Fragen bleiben jedoch: Gelingt es dem Unternehmen, im intensiven chinesischen Wettbewerb nicht nur zu wachsen, sondern auch profitabel zu werden? Und wie steht es um den Cash-Burn? Die Antworten darauf werden maßgeblich über den zukünftigen Erfolg und die Aktienkursentwicklung entscheiden.

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