Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio steckt in der Zwickmühle: Während die Auslieferungszahlen kräftig steigen, reißen die Verluste immer größere Löcher in die Bilanz. Kann das Unternehmen die Kurswende schaffen oder droht weiterer Abschwung?

Finanzielle Schieflage trotz Wachstum

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein zwiespältiges Bild:

  • Auslieferungen stiegen um 40,1% auf 42.094 Fahrzeuge
  • Operative Verluste wuchsen um 19% auf 884 Millionen US-Dollar
  • Nettoverschuldung erhöhte sich um 30,2%

Besonders brisant: Die kurzfristigen Verbindlichkeiten übersteigen mittlerweile die liquiden Mittel. Die Ernennung eines neuen Kapitalmarktchefs deutet darauf hin, dass Nio dringend frisches Geld benötigt.

Internationale Expansion als Rettungsanker?

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Nio setzt stark auf europäische Märkte, um dem harten Wettbewerb in China zu entkommen. Nach Partnerschaften in sieben Ländern folgte nun ein weiterer Distributor-Vertrag für Griechenland, Zypern und Bulgarien. Doch die Expansion ist kostspielig – und der Erfolg keineswegs garantiert.

Analysten bleiben skeptisch

Trotz eines potenziellen Aufwärtspotenzials laut Durchschnittskursziel halten sich viele Banken mit Optimismus zurück. Mizuho bestätigte jüngst seine "Neutral"-Einstufung, Barclays sogar ein "Underweight"-Rating. Die anhaltenden Verluste und die angespannte Liquiditätssituation scheinen die Zweifel zu nähren.

Die Aktie notiert derzeit rund 30% unter dem Jahresanfangswert – ein deutliches Signal, dass die Märkte Nios Weg zur Profitabilität noch nicht abnehmen. Ob die geplanten 72.000-75.000 Auslieferungen im aktuellen Quartal die Wende bringen können, bleibt fraglich.

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