Moderna steckt in der Klemme: Während der mRNA-Pionier an innovativen Krebstherapien forscht, drohen dem Unternehmen schwere Reputationsschäden und regulatorische Hürden. Aktuell gerät Moderna im wichtigen britischen Markt massiv unter Druck.

Ethische Verstöße im Fokus

Das Pharmaunternehmen steht in Großbritannien schwer in der Kritik. Der Vorwurf: Moderna soll Kinder mit Geldzahlungen und Geschenken für die Teilnahme an COVID-19-Booster-Studien geworben haben. Die Vorwürfe wiegen so schwer, dass der britische Pharmaverband ABPI eine formelle Untersuchung eingeleitet hat.

Die Konsequenzen könnten drastisch ausfallen – von einer Suspendierung bis zum Ausschluss aus dem Verband. Ein solcher Schritt wäre ein seltener und schwerer Schlag für Modernas Reputation in einem Schlüsselmarkt.

Regulatorische Unsicherheiten in den USA

Doch nicht nur in Großbritannien wird es für Moderna ungemütlich. Auch in den USA zeichnet sich eine verschärfte Regulierung ab. Die FDA könnte künftig strengere Anforderungen an die jährlichen Aktualisierungen der COVID-19-Impfstoffe stellen.

Nach dem Ende der Pandemie-Notlage scheinen die Behörden nun einen strengeren Kurs zu fahren. Dies könnte bedeuten, dass Moderna für jede neue Variante des Impfstoffs aufwendige klinische Studien durchführen müsste – ein erheblicher zusätzlicher Kostenfaktor.

Lichtblick Krebsforschung?

Trotz der düsteren Wolken am Horizont gibt es auch positive Nachrichten aus dem Forschungslabor. Gemeinsam mit CytomX Therapeutics präsentierte Moderna vielversprechende präklinische Daten zu einer neuen mRNA-basierten Krebstherapie.

Die Technologie zielt darauf ab, den Wirkstoff IL-12 gezielt im Tumorgewebe zu aktivieren und so die Verträglichkeit zu verbessern. Doch die Frage bleibt: Können diese Fortschritte in der Pipeline die aktuellen Herausforderungen wettmachen?

Die Aktie, die seit ihrem Höchststand vor einem Jahr über 75% an Wert verloren hat, spiegelt die angespannte Lage wider. Anleger dürften sich fragen, ob Moderna den Sturm übersteht – oder ob die Probleme erst der Anfang einer längeren Talfahrt sind.

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