Ein überraschend starkes Quartalsergebnis, doch der Markt bleibt skeptisch. Der österreichische Kartonhersteller Mayr-Melnhof hat seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2025 nahezu verdoppelt – auf den ersten Blick ein Grund zum Jubeln. Doch warum reagieren die Anleger so verhalten?

Dämpfer trotz Rekordgewinn

Die Zahlen sprechen eigentlich eine klare Sprache:

  • Nettogewinn explodiert von 10,9 auf 21,1 Millionen Euro
  • Bereinigtes Betriebsergebnis legt um 21,4 Millionen Euro auf 61,0 Millionen Euro zu
  • Umsatz steigt leicht auf 1,04 Milliarden Euro

Doch Vorstandschef Peter Oswald bremst die Euphorie: "Ohne spürbare Belebung und mit anhaltendem Margendruck" beschreibt er die Marktlage. Besonders der Pharmabereich schwächelt – ein wichtiger Profitmotor in der Vergangenheit.

Kostendisziplin als Rettungsanker

In der aktuellen wirtschaftlichen Flaute setzt Mayr-Melnhof voll auf Effizienz:

  • Senkung der Finanzaufwendungen um 5 Millionen Euro dank günstigerer Zinsen
  • Fokus auf Qualität und Innovation trotz Kostensenkungen
  • Strategie der "Technologieführerschaft" als Differenzierungsmerkmal

Doch die Frage bleibt: Reicht das, um im hart umkämpften Kartonmarkt langfristig zu bestehen? Die Hauptversammlung heute in Wien dürfte hitzige Diskussionen bringen.

Ausblick: Warten auf die Trendwende

Während das Unternehmen seine Wettbewerbsposition stärken will, bleibt der Gesamtmarkt eine Herausforderung. Die Aktie notiert bei 80,80 Euro – 27,6% unter dem Niveau vor zwölf Monaten und weit vom 52-Wochen-Hoch bei 118,20 Euro entfernt.

Kann Mayr-Melnhof die positive Ergebnisentwicklung fortsetzen, oder droht ein Rückschlag im nächsten Quartal? Die mangelnde Marktdynamik gibt Anlegern weiterhin Rätsel auf.

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