Der Halbleiter-Spezialist Marvell Technology hat mit seinem KI-Investorentag für Aufsehen gesorgt. Die Aktie schoss daraufhin um über zehn Prozent nach oben und markierte ein neues Mehrmonatshoch bei 69,85 Dollar. Doch was steckt hinter diesem plötzlichen Kursfeuerwerk?

Das Unternehmen präsentierte eine beeindruckende Marktprognose: Der gesamte adressierbare Markt soll bis 2028 auf 94 Milliarden Dollar anwachsen - satte 26 Prozent mehr als bei der Veranstaltung im Vorjahr. Marvell will dabei rund 20 Prozent des gesamten Rechenzentrum-Marktes erobern.

Analysten sehen enormes Potenzial

Die Investmentbank Piper Sandler bestätigte ihre Übergewichtung mit einem Kursziel von 85 Dollar. Der Grund: Marvell verfügt über gewichtige Wettbewerbsvorteile durch proprietäre Technologien, SerDes-Expertise und fortschrittliche Packaging-Fähigkeiten. Als einziger ernstzunehmender Konkurrent wird Broadcom gesehen.

Auch andere Häuser zeigen sich optimistisch. UBS hält an der Kaufempfehlung fest und verweist auf neue Großkunden wie Amazon, Google und Microsoft. Benchmark sieht das Unternehmen perfekt positioniert, um vom boomenden KI-Markt zu profitieren.

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Wachstum mit kleinem Dämpfer

Die Zahlen sprechen für sich: Das Umsatzwachstum lag in den vergangenen zwölf Monaten bei 21,6 Prozent. Für das kommende Geschäftsjahr prognostizieren Analysten sogar ein Plus von 43 Prozent. Dennoch reagierten Investoren am Mittwoch verhalten - die Aktie gab 1,2 Prozent ab.

Der Grund für die gedämpfte Stimmung: Viele Marktteilnehmer hatten auf die Ankündigung eines neuen XPU-Großauftrags mit einem etablierten High-Performance-Computing-Player gehofft. Stattdessen präsentierte Marvell Kooperationen mit noch jüngeren Unternehmen der Branche.

Loop Capital sieht dennoch langfristig enormes Potenzial: Die kundenspezifischen KI-Chips könnten sich zu einem milliardenschweren Umsatzbringer entwickeln und sogar GPU-basierte Beschleuniger von Nvidia und AMD herausfordern.

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