Die Eskalation im Nahen Osten beflügelt heute die Fantasie der Anleger bei Rüstungsaktien wie Lockheed Martin. Doch während der Konzern kurzfristig von der Krisenstimmung profitieren könnte, ziehen am Horizont dunkle Wolken auf: Ausgerechnet beim Prestigeprojekt F-35 droht der Rotstift der US-Regierung. Steuert der Titel in eine Zerreißprobe?

Geopolitik als Zündfunke, Sparpläne als Dämpfer

Berichte über einen israelischen Schlag gegen den Iran am heutigen Freitag sorgten bereits im vorbörslichen Handel für deutliche Kursgewinne bei Lockheed Martin und anderen Rüstungswerten. Solche geopolitischen Verwerfungen treiben Investoren typischerweise in Aktien von Verteidigungsunternehmen, da sie auf steigende Rüstungsausgaben spekulieren.

Gleichzeitig braut sich jedoch an anderer Stelle Ungemach zusammen. Insiderinformationen zufolge plant das Pentagon, seine Bestellung von F-35-Kampfjets für das Haushaltsjahr 2026 zu halbieren. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Initiative des US-Verteidigungsministeriums, die Militärausgaben in den kommenden fünf Jahren zu drosseln. Für Lockheeds wichtigstes Programm, den F-35, bedeutet dies eine erhebliche Unsicherheit.

Zahlen mit Licht und Schatten

Die Finanzzahlen für das erste Quartal 2025, die bereits am 22. April veröffentlicht wurden, zeigten zwar einen Umsatzanstieg von 4 % auf 18,0 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Nettogewinn belief sich auf 1,7 Milliarden US-Dollar. Auch wurden 1,5 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet.

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Dennoch gibt es anhaltende Herausforderungen bei der Profitabilität. Die operative Marge und die Cashflow-Kennzahlen des Unternehmens lagen zuletzt unter dem Durchschnitt des S&P 500, was auf Schwierigkeiten hindeutet, den Umsatz in operative Gewinne umzumünzen. Analysten erwarten für das laufende Quartal einen Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, obwohl die Schätzungen für das gesamte Fiskaljahr zuletzt leicht angehoben wurden. Für das kommende Fiskaljahr wird dann allerdings wieder ein deutliches Gewinnplus prognostiziert.

F-35 im Kreuzfeuer: Zwischen Sparmaßnahmen und globaler Rolle

Das F-35-Programm steht somit im Zentrum der aktuellen Entwicklungen. Die gekürzten US-Bestellungen werfen einen Schatten auf die Wachstumsperspektiven. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass Flugzeuge von Lockheed Martin, einschließlich der F-35, in aktuellen internationalen Militäroperationen eine wichtige Rolle spielen.

Um technologisch vorne zu bleiben, hat das Unternehmen kürzlich einen hochmodernen Flugsimulator für die neuesten F-16-Kampfjets vorgestellt. Gleichzeitig kämpft der Konzern jedoch mit Lieferkettenproblemen, insbesondere bei Seltenen Erden, die für die F-35-Produktion unerlässlich sind und von chinesischen Exportkontrollen betroffen sein könnten.

Trotz des heutigen Kurssprungs von über 4 Prozent, der die Aktie immerhin über ihren 50-Tage-Durchschnitt hievte, notiert das Papier weiterhin deutlich unter wichtigen langfristigen Indikatoren wie dem 200-Tage-Durchschnitt. Für Anleger bleibt die entscheidende Frage, welche Kräfte sich langfristig durchsetzen werden: die kurzfristigen Impulse durch globale Krisen oder die strukturellen Herausforderungen durch Budgetkürzungen und operative Rentabilität.

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