
Julius Bär: Zwischen Millionen-Dämpfer und neuer Strategie
21.05.2025 | 09:20
Hallo zusammen,
heute werfen wir einen Blick auf Julius Bär, denn bei der Schweizer Privatbank gibt es gleich zwei Nachrichtenlagen, die aufhorchen lassen. Einerseits drückt eine frische Millionen-Abschreibung auf die Stimmung, andererseits schmiedet man bereits neue Pläne im Fondsgeschäft. Ein klassischer Fall von Licht und Schatten – schauen wir genauer hin.
Zunächst die weniger erfreuliche Nachricht: Das Institut musste eine Wertberichtigung von netto 130 Millionen Schweizer Franken vornehmen, was umgerechnet etwa 156 Millionen US-Dollar entspricht. Diese finanzielle Belastung ist das Ergebnis einer gründlichen Überprüfung des Kreditportfolios. Laut Finanzchefin Evie Kostakis entfallen die Wertminderungen auf den Restbestand des bereits zurückgefahrenen Private-Debt-Geschäfts sowie auf bestimmte Positionen im Handelsbuch, die einer genaueren Analyse unterzogen wurden. Es heißt, mehrere Engagements bei unterschiedlichen Kunden seien davon betroffen.
Konzernchef Stefan Bollinger gab sich jedoch am Mittwoch zuversichtlich, dass dies der letzte größere negative Posten dieser Art gewesen sein dürfte. Nach aktuellem Stand der noch andauernden Überprüfung erwarte er keine weiteren wesentlichen spezifischen Risiken, die zu signifikanten Kreditverlusten führen könnten. Das dürfte für etwas Beruhigung bei den Marktteilnehmern sorgen.
Neue Handelsmöglichkeiten für Profis?
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Julius Bär?
Doch wo Schatten ist, ist oft auch Licht. Gibt es also auch positive Impulse für die Bank? In der Tat, denn Julius Bär engagiert sich verstärkt an anderer Front. Ab dem 21. Mai 2025 wird die Bank als Market Makerin in einem neu geschaffenen Handelssegment an der Schweizer Börse BX Swiss auftreten. Dieses Segment, das den Namen „Sponsored Qualified Investor Funds“ trägt, zielt exklusiv auf qualifizierte Anleger ab.
Rund 50 Fonds, die bislang nur einem eingeschränkten Investorenkreis zugänglich waren, sollen dann während der Handelszeiten von 9:00 bis 17:30 Uhr kontinuierlich unter börsenähnlichen Bedingungen gehandelt werden können. Julius Bär wird dabei verbindliche Geld- und Briefkurse mit ansprechenden Spannen und Mindestvolumina stellen, was eine hohe Liquidität und ein reibungsloses Marktumfeld sicherstellen soll. Für qualifizierte Investoren eröffnet dies eine neue Dimension der Flexibilität: Sie können schneller auf Marktveränderungen reagieren, diverse Auftragsarten wie Preislimit-Orders einsetzen und ihre Anlagestrategien somit effizienter umsetzen – Vorteile, die bei der herkömmlichen Abwicklung über den Primärmarkt so nicht bestehen.
Diese Initiative ist kein Schnellschuss. Die Privatbank ist bereits seit dem Jahr 2021 als Emittentin an der BX Swiss aktiv, beispielsweise im Segment deriBX für strukturierte Produkte und seit 2023 auch im Segment „Sponsored Funds“ für Anlagefonds ohne eingeschränkten Anlegerkreis, wo sie ebenfalls als Market Makerin agiert. Die Vertiefung dieser Kooperation wird von beiden Seiten als bedeutsamer Schritt betrachtet, um den Fondsmarkt für qualifizierte Anleger attraktiver zu gestalten und neue Standards zu setzen. Das Management der BX Swiss wertet dies als Ergebnis einer langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit. Beat Auerbach aus dem zuständigen Fondshandelsteam von Julius Bär unterstreicht, dass qualifizierte Anleger im neuen Segment von einer standardisierten sowie transparenten Auftragsausführung profitieren werden, wie sie es von anderen Finanzinstrumenten kennen. Man darf gespannt sein, wie sich diese strategische Weichenstellung auswirkt.
Julius Bär-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Julius Bär-Analyse vom 21. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Julius Bär-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Julius Bär-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Julius Bär: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...