Die jüngsten Quartalszahlen des Jenaer Technologiekonzerns Jenoptik haben Anleger enttäuscht – doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Während das Management an seiner Jahresprognose festhält, zieht sich ein Großinvestor zurück und Analysten werden zunehmend skeptischer. Steht die Aktie vor einer Trendwende oder droht weiteres Ungemach?

Düstere Zahlen belasten die Stimmung

Jenoptiks erstes Quartal 2025 offenbarte gleich mehrere Schwachstellen:

  • Umsatzrückgang um 4,9% auf 243,6 Mio. Euro
  • Gewinn nach Steuern brach um 40% auf 9,2 Mio. Euro ein
  • Auftragseingang sank um 15,5% auf 204,6 Mio. Euro

Besonders die Schlüsselbereiche Halbleiterausrüstung und Automotive schwächeln. "Die Zahlen zeigen deutlich, dass Jenoptik im aktuellen Marktumfeld kämpft", kommentiert ein Marktbeobachter.

Analysten schrauben Erwartungen zurück

Die Reaktionen der Finanzexperten fielen durchwachsen aus:

  • UBS behält "Neutral", warnt aber vor erhöhten Risiken
  • Deutsche Bank senkt Kursziel von 26 auf 23 Euro (Hold)
  • Warburg reduziert Ziel von 37 auf 35 Euro (Buy)
  • Jefferies korrigiert von 29 auf 25 Euro (Buy)

"Die Diskrepanz zwischen den Kurszielen zeigt die Unsicherheit über Jenoptiks Zukunft", analysiert ein Trader. "Die Bullen hoffen auf eine H2-Erholung, die Bären fürchten weitere Rückschläge."

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Großinvestor zieht sich zurück

Ein weiterer Dämpfer: Die Allianz SE reduzierte ihre Beteiligung von 4,95% auf 3,74%. Solche Moves großer Player werden oft als Vertrauensverlust interpretiert. "Dass ein langjähriger Investor Anteile abgibt, ist nie ein gutes Zeichen", so ein Branchenkenner.

Prognose steht – aber wie lange?

Trotz allem hält Jenoptik an seiner Jahresprognose fest und erwartet eine Belebung im zweiten Halbjahr. Doch selbst das Management räumt ein: Die Risiken sind gestiegen.

Die Aktie notierte zuletzt bei 19,34 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 29,38 Euro. Die entscheidende Frage: Kann der Konzern seine Erholungsthese untermauern, oder droht eine weitere Gewinnwarnung? Die nächsten Quartalszahlen werden mit Spannung erwartet.

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