Neue FDA-Freigabe für Intuitive Surgical erweitert Einsatzmöglichkeiten des da Vinci-Systems. Das Unternehmen zeigt solide Quartalszahlen, doch Herausforderungen bleiben.

Intuitive Surgical steht vor einer spannenden Wende. Während der Marktführer für roboterassistierte Chirurgie im ersten Quartal solide Zahlen präsentierte, könnte die jüngste FDA-Zulassung für sein da Vinci-System den entscheidenden Wachstumsschub bringen. Doch wie nachhaltig ist der Erfolg angesichts moderierter Erwartungen?

FDA gibt grünes Licht für neue Anwendung

Am 1. Mai 2025 erteilte die US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für den Einsatz des da Vinci Single Port (SP)-Systems bei transanalen Eingriffen. Diese Entscheidung erweitert das Anwendungsspektrum des roboterassistierten Systems speziell in der kolorektalen Chirurgie – ein strategisch wichtiger Markt.

Das da Vinci SP-System ist speziell für minimalinvasive Eingriffe in engen Körperhöhlen wie dem kleinen Becken konzipiert. Die Technologie ermöglicht komplexe Operationen über nur einen einzigen Zugangspunkt. Bereits Ende 2024 hatte Intuitive Surgical ähnliche Zulassungen für transabdominale Verfahren erhalten.

Solides Quartal mit Licht und Schatten

Die regulatorischen Fortschritte kommen zur rechten Zeit: Am 22. April präsentierte das Unternehmen Quartalszahlen, die gemischte Signale sendeten.

  • Umsatzwachstum: 19% auf 2,25 Mrd. USD
  • Nettoergebnis: Steigerung auf 698 Mio. USD (von 545 Mio. USD)
  • Systemplatzierungen: 367 da Vinci-Systeme, davon 147 der neuen da Vinci 5-Generation

Besonders der starke Anstieg bei den Platzierungen des neuen da Vinci 5-Modells (von nur 8 Einheiten im Vorjahresquartal) unterstreicht die Innovationskraft. Weltweit stieg die Zahl der durchgeführten Eingriffe um 17%, während der installierte Systembestand auf über 10.000 Einheiten wuchs.

Die Herausforderungen: Margendruck und moderierte Erwartungen

Doch nicht alles läuft rund: Für 2025 rechnet das Management nur noch mit einem Verfahrenswachstum von 15-17%, nach 17% im Vorjahr. Zusätzlich belasten höhere Kosten für die Einführung des da Vinci 5 sowie Zolleinflüsse die operative Marge.

Die Aktie, die seit Jahresanfang bereits über 8% verloren hat, kämpft weiter mit dem Abstand zum 52-Wochen-Hoch. Bleibt die Frage: Kann die neue FDA-Zulassung den Abwärtstrend stoppen – oder braucht es mehr als regulatorische Erfolge für eine nachhaltige Trendwende?

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