HelloFresh setzt im Jahr 2025 auf einen überraschenden Strategiewechsel: Statt auf Umsatzwachstum konzentriert sich der Kochbox-Pionier nun auf höhere Margen. Doch können Kosteneinsparungen und profitable Kunden den erwarteten Umsatzrückgang von bis zu 8% wirklich ausgleichen?

Düstere Prognose schockt Anleger

Die jüngste Ankündigung des Unternehmens hat viele Investoren verunsichert: Für 2025 erwartet HelloFresh einen Umsatzrückgang zwischen 3% und 8%. Diese Korrektur der früheren Erwartungen markiert eine deutliche Wende in der Wachstumsstory des einstigen Marktdarling.

Doch hinter den Kulissen zeichnet sich ein strategischer Kurswechsel ab, der langfristig Früchte tragen könnte:

  • Kostensenkungsoffensive: HelloFresh greift durch bei Personal, Marketing und Produktionskapazitäten
  • Qualität vor Quantität: Fokus auf Kunden mit höherem Bestellwert statt Masse
  • Fertiggerichte als Margentreiber: Wachsender Anteil am Umsatz soll Profitabilität steigern

Nordamerika als Sorgenkind?

Besonders im wichtigen nordamerikanischen Markt könnte die neue Strategie kurzfristig schmerzhaft werden. Die geplante Reduzierung der Marketingausgaben für Kochboxen dürfte hier zu einem überdurchschnittlichen Umsatzrückgang führen. Die Frage ist: Wird der Profitabilitätsgewinn die Einbußen langfristig wettmachen?

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Jefferies hält trotz der gemischten Nachrichtenlage an seiner "Buy"-Einstufung mit einem Kursziel von 15,75 Euro fest – ein deutliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau von rund 9 Euro. Andere Häuser bleiben zurückhaltender mit "Neutral"- bis "Market-Perform"-Bewertungen.

Die Aktie zeigt sich nach der Prognosekorrektur unter Druck: Mit einem RSI von 27,1 wirkt sie zwar kurzfristig überverkauft, doch die hohe Volatilität von fast 58% spiegelt die Unsicherheit der Anleger wider. Seit Jahresanfang hat der Titel bereits über 27% an Wert verloren – kann die neue Profitabilitätsstrategie die Wende bringen?

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