Die Geely-Gruppe steht vor einer Zerreißprobe: Während die eigene Automarke mit Rekordzahlen glänzt, droht die wichtige Tochter Volvo zum größten Risikofaktor zu werden. S&P Global hat den Ausblick für den chinesischen Autoriesen jetzt von "stabil" auf "negativ" gesenkt – und die Gründe zeigen ein fundamentales Problem auf.

Volvo als Achillesferse: Warum die Marge unter Druck steht

Die Ratingagentur sieht vor allem bei Volvo Car AB massive Rentabilitätsprobleme, die auf die gesamte Gruppe durchschlagen. Das ist brisant, denn die schwedische Marke trägt rund 50 Prozent zum Konzern-EBITDA bei. Gleich mehrere Faktoren belasten die Zahlen:

  • Nachfrageeinbruch in den Kernmärkten Europa und China
  • US-Importzölle von 25%, die seit April 2025 gelten
  • Erwarteter Margenverfall von 7,8% (2024) auf nur noch 5,1% in diesem Jahr

"Das wird die gesamte Gruppenmarge auf 5,6% drücken – deutlich unter unseren früheren Erwartungen von 6,8%", so die Analysten von S&P. Ein alarmierender Trend, der zeigt: Geelys Abhängigkeit von Volvo könnte sich als strategische Hypothek erweisen.

Lichtblick Elektromobilität: Geely Auto legt kräftig zu

Doch es gibt auch positive Signale. Die Hausmarke Geely Automobile profitiert stark von der Elektrooffensive:

  • Absatzwachstum 2025: 23-28% prognostiziert (Branchendurchschnitt deutlich übertreffend)
  • 2026: Weitere 5-10% Steigerung erwartet
  • Treiber: Erfolgreiche EV-Modelle unter den Marken Zeekr, Lynk & Co und Galaxy

Doch selbst diese Dynamik reicht nicht aus, um die Volvo-Schwäche vollständig zu kompensieren. Die Aktie verlor heute rund 2% und notiert bei 1,93 Euro – immerhin noch 67% über dem Niveau vor zwölf Monaten.

Zeekr-Übernahme: Investorrebellion droht

Parallel eskaliert ein Konflikt um die Elektroauto-Tochter Zeekr. Frühe Investoren wie CATL oder Intel Capital attackieren das Übernahmeangebot von 2,2 Milliarden Dollar als "massiv unterbewertet". Ihr Argument:

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"Bei nur 6,5 Milliarden Dollar Bewertung liegt Zeekr weit hinter Wettbewerbern wie Nio – obwohl die Wachstumsaussichten besser sind."

Ein Machtkampf, der die dringend benötigte Elektrostrategie von Geely ausbremsen könnte.

Logistik-Offensive: Eigene Schiffe für den Europa-Export

Immerhin zeigt der Konzern strategische Initiative: Mit der "Geely JISU Fortune" hat das erste firmeneigene RoRo-Schiff (Kapazität: 7.000 Fahrzeuge) Richtung Europa abgelegt. Ein kluger Schachzug, um:

  • Lieferketten zu stabilisieren
  • Exportkosten zu senken
  • Marktpräsenz in UK, Niederlande und Belgien auszubauen

Fazit: Ein Konzern an der Weggabelung

Die jüngsten Entwicklungen zeigen Geely in einer Zwickmühle:

  • Einerseits glänzt die eigene Marke mit Elektroerfolgen
  • Andererseits droht Volvo zum Sanierungsfall zu werden
  • Dazu Unruhe bei wichtigen Investoren der Zukunftstechnologien

Die Rating-Warnung ist mehr als nur eine Formalie – sie markiert einen kritischen Punkt in der Geely-Strategie. Kann der Konzern seine starken EV-Marken von den Altlasten der Verbrenner-Ära befreien? Die nächsten Quartalszahlen werden eine erste Antwort geben.

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