Die US-Regierung könnte die Solarindustrie mit einer überraschenden Kehrtwende kalt erwischen. Gerüchte über eine vorzeitige Streichung von Steuervorteilen ab 2028 – vier Jahre früher als geplant – ließen die Aktien von First Solar einbrechen. Doch das ist nur ein Problem von mehreren: Neue Zölle und gesunkene Prognosen setzen den Solarmodul-Hersteller zusätzlich unter Druck.

Steuer-Vorteile in Gefahr

Der mögliche Wegfall der sogenannten 45X-Steuervergünstigungen ab 2028 trifft First Solar besonders hart. Ein Großteil der geplanten Vergünstigungen des Unternehmens sollte eigentlich erst nach diesem Stichtag greifen. Die Nachricht löste an den Märkten sofort heftige Reaktionen aus – die Aktie verlor rund 9 Prozent an einem Tag.

Investoren fürchten nun, dass sich die Profitabilität von Solarprojekten deutlich verschlechtern könnte, sollte die staatliche Förderung tatsächlich früher als erwartet auslaufen. Die Branche steht damit vor einer entscheidenden Weichenstellung.

Zwischen Licht und Schatten

Trotz des jüngsten Rückschlags hatte First Solar im Vormonat noch eine beeindruckende Rally hingelegt – mit einem Plus von 39 Prozent. Doch die langfristige Performance bleibt enttäuschend: Seit Jahresanfang liegt das Minus bei fast 20 Prozent.

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Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein gemischtes Bild:

  • Umsatzrückgang auf 0,8 Milliarden Dollar (minus 0,7 Mrd. zum Vorquartal)
  • Verbesserte Bruttomarge von 41 Prozent (vorher 37%)
  • EPS von 1,95 Dollar unterhalb der Prognose
  • Auftragsbestand von 66,1 Gigawatt im Wert von 19,8 Milliarden Dollar

Zölle und Korrekturen verschärfen die Lage

Erst Ende April hatte First Solar seine Jahresprognose deutlich nach unten korrigiert:

  • Umsatzerwartung von 5,3-5,8 auf 4,5-5,5 Milliarden Dollar gesenkt
  • Gewinnprognose von 17-20 auf 12,50-17,50 Dollar pro Aktie reduziert

Als Gründe nannte das Unternehmen neue Zölle, steigende Projektkosten und mögliche Lieferverzögerungen. In Reaktion prüft First Solar bereits Produktionsanpassungen in Malaysia und Vietnam.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann der Solarpionier die dreifache Herausforderung aus Steuerunsicherheit, Zöllen und Margendruck meistern – oder steht die Branche vor einem tiefgreifenden Wandel?

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