Gerüchte über eine mögliche Übernahme haben die Evotec-Aktie diese Woche in turbulente Gewässer gestürzt. Doch während Spekulationen kurzfristig für Aufregung sorgten, offenbart ein Blick auf die Fundamentaldaten des Biotech-Unternehmens tieferliegende Probleme. Kann der einstige Hoffnungsträger das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen?

Übernahmegerüchte als Strohfeuer

Medienberichte hatten Evotec jüngst als attraktives Übernahmeziel gehandelt – angesichts der aktuell niedrigen Bewertung des Unternehmens. Doch die anfängliche Spekulationsblase platzte schnell:

  • Die Aktie sackte zeitweise auf 6,61 Euro ab
  • Der Kurs liegt aktuell bei 6,98 Euro (-1,72% zum Vortag)
  • Seit Jahresanfang verlor das Papier über 16% an Wert

"Der gesamte Biotech-Sektor hinkt den breiteren Märkten hinterher", kommentiert ein Marktbeobachter. "Daher sind solche Übernahmegerüchte schnell entzündet – aber ebenso schnell wieder verpufft."

Fundamentale Baustellen trotz Lichtblicken

Erst Mitte Mai hatte Evotec seine Quartalszahlen vorgelegt – mit durchwachsenem Ergebnis:

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  • Umsatzrückgang: -4% auf 200 Mio. Euro
  • EBITDA-Einbruch: Von 7,8 Mio. auf 3,1 Mio. Euro
  • Verlust je Aktie: -0,18 Euro (nach -0,09 Euro im Vorjahr)

Immerhin: Die US-Tochter Just – Evotec Biologics legte mit +11% Umsatzwachstum zu. Und eine Meilensteinzahlung von 75 Mio. Dollar durch die BMS-Partnerschaft sorgte für Liquidität.

Kann die Prognose Vertrauen zurückgewinnen?

Das Management hält trotz der enttäuschenden Zahlen an seinen Prognosen fest:

  • 2025: 840-880 Mio. Euro Umsatz, 30-50 Mio. Euro EBITDA
  • Ausblick bis 2028 ebenfalls bestätigt

Doch die Anleger bleiben skeptisch. Die hohe Volatilität (68,34% annualisiert) und der RSI von 21,8 zeigen: Der Titel ist technisch deutlich überverkauft – aber ohne fundamentale Trendwende dürfte die Erholung schwierig werden.

Die kommenden Quartale werden entscheiden, ob Evotec seine selbstgesteckten Ziele erreichen kann. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball zwischen Spekulationen und enttäuschter Erwartungshaltung.

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