
Eutelsat Aktie: Alarmstufe Rot beim Kapital?
17.05.2025 | 07:14
Der Satellitenbetreiber Eutelsat jagt einer riesigen Summe hinterher: Rund 4,7 Milliarden Euro frisches Eigenkapital sind laut Finanzvorstand Christophe Caudrelier nötig, um dringend benötigte Kredite zu sichern. Eine Herkulesaufgabe, die Fragen aufwirft: Wofür genau wird dieses Vermögen gebraucht und kann Eutelsat die Kurve kriegen, während operative Herausforderungen belasten?
Teure Träume: Milliarden für die Zukunft?
Die Quartalszahlen für das dritte Geschäftsquartal 2024/25 lagen zwar weitgehend im Rahmen der Erwartungen, doch die finanzielle Notwendigkeit ist unübersehbar. Das Kapital soll primär in zwei ambitionierte Großprojekte fließen: den Ausbau der OneWeb-Satellitenflotte und die Beteiligung am europäischen IRIS2-Multi-Satelliten-Projekt. Allein für OneWeb sind bereits 100 Satelliten bestellt, doch weitere 340 werden benötigt, um den Betrieb bis etwa 2031 sicherzustellen – Kostenpunkt hierfür: rund 2,2 Milliarden Euro. Zeitgleich verschlingt die IRIS2-Beteiligung weitere 2 Milliarden Euro. "Unser Finanzierungsplan zielt klar auf Kapitalinvestoren ab", erklärte Caudrelier und deutete an, es handle sich um einen "signifikanten Betrag".
Harte Landung: Das Kerngeschäft bröckelt
Während Milliarden für Zukunftsprojekte mobilisiert werden müssen, zeigt das operative Geschäft Schwächen. Der Umsatz im dritten Quartal sank auf vergleichbarer Basis um 1,9 Prozent auf 300,0 Millionen Euro. Die vier operativen Segmente verzeichneten sogar einen Rückgang von 2,2 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum und 3,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Zusätzlich belasten strategische Entscheidungen und Vertragsverluste die Bilanz:
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- Die Übertragung von TV-Kanälen nach Russland wurde eingestellt.
- Ein "einzelner, umfangreicher Vertrag" mit der US-Regierung wurde nicht verlängert.
- Die allgemeine Erneuerungsrate bei Verträgen mit der US-Regierung lag bei 70 Prozent, doch speziell beim US-Verteidigungsministerium drohte die Rate im Frühjahr 2025 unter 50 Prozent zu fallen.
Der Auftragsbestand des Unternehmens schrumpfte von 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf aktuell 3,7 Milliarden Euro. Diese Gemengelage findet ihren Niederschlag auch im Aktienkurs: Trotz einer beachtlichen Performance seit Jahresanfang von über 68 Prozent notierte das Papier am Freitag bei 3,71 Euro und damit deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 4,48 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 8,21 Euro beträgt über 54 Prozent, was die hohe Volatilität von über 100% und die Nervosität der Anleger unterstreicht.
Neuer Kapitän und frische Allianzen: Rettungsanker in Sicht?
Doch gibt es auch Lichtblicke? Ab dem 1. Juni übernimmt mit Jean-François Fallacher ein erfahrener Telekom-Manager, ehemals CEO von Orange France, das Ruder bei Eutelsat. Von ihm erhofft man sich neue Impulse. Zudem schmiedet das Unternehmen neue Partnerschaften:
- Eine Kooperation mit Rotana Media Services und Vestel soll die Werbeeinnahmen von Satellitenfernsehkanälen durch gezielte Werbung ankurbeln.
- Die Partnerschaft mit InterSAT wurde durch zusätzliche Kapazitäten für Konnektivitätsdienste über Zentral- und Ostafrika ausgeweitet.
Die kommenden Monate werden zur Nagelprobe. Kann Eutelsat die gewaltige Finanzierungslücke schließen und gleichzeitig das operative Geschäft stabilisieren? Die Augen der Anleger werden gespannt darauf gerichtet sein, ob der neue CEO und die strategischen Projekte den Satellitenbetreiber zurück auf einen nachhaltigen Wachstumspfad führen können.
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